Saastal | Wegen zwei unterschiedlichen Bergbahntickets
Saastal droht Abo-Chaos
Ab dieser Sommersaison sind in der Ferienregion zwei verschiedene Bahn-Abos im Umlauf. Das könnte für Verwirrung sorgen. Doch wie die Touristiker damit umgehen wollen, wissen sie noch nicht.
Wer im Sommer im Saastal übernachtet, muss für die Nutzung der Bergbahnen im ganzen Tal kein zusätzliches Ticket kaufen. Möglich macht das der «Bürgerpass», der vor einigen Jahren eingeführt wurde. Dieser ist mit der Kurtaxenabrechnung verknüpft, damit gemeldete Gäste von den Vorteilen der Gästekarte in der ganzen Destination profitieren können. Die entsprechenden Verträge zwischen den Tourismusverantwortlichen und den einzelnen Leistungsträgern zum weiteren Erhalt des Angebots wurden letzten Herbst unterschrieben.
Neues Angebot für Sommergast
Doch schon bald kommt ein zweites Abo hinzu: Die Saastal Bergbahnen (Saas-Fee/Saas-Almagell) sind bekanntlich seit diesem Winter Mitglied des «Magic Pass» (Abo-Verbund von über 30 Bergbahnen) und wollen das Angebot nun auch auf den Sommer ausweiten. «Der ‹Magic Pass› wird ab Mai 2020 im Ski-und Wandergebiet der Saastal Bergbahnen das ganze Jahr gültig sein», bestätigt der CEO der Saastal Bergbahnen AG, Simon Bumann, schriftlich. Demgegenüber stehen die Bergbahnen Hohsaas, welche nicht in den «Magic Pass»-Verbund aufgenommen wurden. Das bedeutet: «Magic Pass»-Besitzer können diesen Sommer die Bergbahnen Saas-Fee/Saas-Almagell nutzen, nicht aber die Bahnen in Saas-Grund, wofür nur der «Bürgerpass» gültig ist. Diesen erhalten die Gäste aber nur, wenn sie im Saastal übernachten.
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Dadurch sind die übernachtenden Gäste, welche schon einen «Magic Pass» haben, im Besitz von zwei Abos mit unterschiedlicher Gültigkeit. Und bei genauerem Hinsehen bezahlen diese dadurch für die Nutzung der Bahnen in Saas-Fee/Saas-Almagell doppelt. Es stellt sich nun die Frage, wie damit gegenüber dem Gast umgegangen wird? Gibt es allenfalls eine Verrechnung? Offenbar weiss man das zumindest vordergründig noch nicht, wie eine Anfrage beim CEO der Saastal Tourismus AG, Matthias Supersaxo, zeigt: «Bitte melden Sie sich doch nochmals, sobald dass klar ist, ob Ihr beschriebenes Szenario eingetroffen ist», teilt er schriftlich mit.
Langfristige Strategie
Doch im öffentlichen Protokoll des regelmässigen Treffens der Saaser Leistungsträger («Infostamm») steht etwas anderes. Dort wurde der «Magic Pass» thematisiert. Dem Vernehmen nach soll dort über mögliche Lösungen diskutiert worden sein. Denn allem Anschein nach will man an beiden Angeboten längerfristig festhalten. «Die Teilnahme beim ‹Magic Pass› entspricht einer mittel- bis langfristigen Strategie und wir haben keine Absicht, die Kooperation kurzfristig wieder zu verlassen», so Bergbahn-CEO Bumann. Und auch die «Bürgerpass»-Verträge sind langfristig ausgelegt. Allerdings sind sie beidseits kündbar.
Peter Abgottspon
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