Saastal | Unklarheit im Saastal

Saaser Schulen unter Druck

Gemeindepräsident von Saas-Grund, Bruno Ruppen: «Der Kanton soll sagen, was er will.»
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Gemeindepräsident von Saas-Grund, Bruno Ruppen: «Der Kanton soll sagen, was er will.»
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Quelle: RZ 2

Gehen die Saaser Kinder weiterhin in allen vier Gemeinden zur Schule oder nicht? Der Kanton solle dazu klar Stellung beziehen, heisst es. Dieser aber spielt den Ball zurück.

Die Schülerzahlen im Saastal sind unter Druck. Zwar gibt es derzeit noch in allen vier Talgemeinden eine Schule, aber in unterschiedlichen Grössen. In Saas-Balen wird nur noch eine einzige Klasse unterrichtet, in Saas-Almagell noch zwei. In Saas-Grund sieht es mit rund 60 Primarschülern ungleich anders aus. Hier befindet sich zudem die OS-Schule des gesamten Tals mit insgesamt rund 110 Schülern. In Saas-Fee präsentieren sich die Zahlen ebenfalls positiv. Bereits seit längerer Zeit beschäftigen sich die Gemeinden zusammen mit dem Kanton mit der Frage, wie die Saaser Schulen in Zukunft organisiert werden. Im Fokus: Saas-
Almagell und Saas-Balen.

Sanierungsbedürftige Schulhäuser
Wie der Gemeindepräsident von Saas-Grund, Bruno Ruppen, nämlich erklärt, bestehe die einzige Klasse in Saas-Balen ausschliesslich aus Kindern aus den anderen drei Gemeinden. «Diese werden täglich im Tal verteilt abgeholt und nach Saas-Balen gebracht.» Und in Saas-Almagell seien es nur noch zwei Klassen. Erschwerend kommt laut Ruppen hinzu, dass in die Schulhäuser demnächst investiert werden muss. Der Kantonsingenieur gehe für die Sanierung der drei Schulhäuser Balen, Grund und Almagell von insgesamt rund 3,5 Millionen Franken aus. «Davon verschlingt die Sanierung des Primarschulhauses in Saas-Grund allein schon zwei Millionen», so Ruppen. Zudem seien die Wege im Saastal kurz. «Geht ein Kind ausserhalb seines Wohnorts zur Schule, so ist es per Schülertransport in spätestens fünf Minuten zu Hause», erklärt er. Setzt er sich also für eine Zentralisierung, sprich nur noch eine einzige Schule in Saas-Grund ein? «Es würde unsere Planung deutlich vereinfachen, wenn der Kanton diesbezüglich klar Stellung beziehen würde», antwortet er und lässt sich nicht tiefer in die Karten blicken. Im Gegenteil. Er schiebt den Ball dem Kanton zu. Er sagt: «Ich bin für eine nachhaltige Lösung und hoffe, dass sich der Kanton festlegt.» Bildungsdirektor Oskar Freysinger kontert: «Wir befehlen gar nichts und wir ziehen uns auf keinen Fall aus der Verantwortung. Wir sind immer bestrebt, zusammen mit den Gemeinden, optimale Lösungen zu finden.» Der Entscheid einer zentralen oder dezentralen Schule sei Sache der Gemeinde. Der Kanton hingegen sei für die entsprechenden Organisationsnormen verantwortlich. «Darunter fallen Fragen wie Klassengrössen oder aber ob der Unterricht unter den gegebenen Umständen pädagogisch Sinn macht.» Dabei meint Freysinger, dass beispielsweise in einer Klasse mit sieben Schülern nicht zu viele unterschiedliche Schulstufen unterrichtet werden.

Klares Signal aus Nachbargemeinden
Und bezüglich Schulhaussanierungen? «Auch wenn die Infrastruktur mit mehreren Schulhäusern mehr kostet als die zentrale Lösung, so prüfen wir auch das. (Der Kanton beteiligt sich mit rund 30 Prozent an Schulhaussanierungen.) Das hindert uns nicht per se daran, auch dezentral zu planen», erklärt Freysinger. Zu welcher Lösung tendiert er also? «Bei einer kürzlich stattfindenden Sitzung des Chefs ad interim der Dienststelle für Unterrichtswesen, Marcel Blumenthal, mit den Saaser Gemeindepräsidenten ist man so verblieben, dass die Schuldirektoren Vorschläge unterbreiten. Dann entscheiden wir gemeinsam.» Deutlicher tönt es aus Saas-Balen und Saas-Almagell. Hier sprechen sich die Gemeindepräsidenten Konrad Burgener und Martin Anthamatten klar für die dezentrale Lösung aus: «Wir sind für den Weiterbetrieb der Schulen an allen Orten.»

Peter Abgottspon

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Kommentare

  • Sauser - 286

    Es gibt nur eine einzige vernünftige Lösung: eine einzige Schule in Saas-Grund. Alles andere ist sinnloser, teurer Lokal-Patriotismus, verantwortungslose Verschleuderung von Steuergeldern.

    • Saaser - 76

      @Sauser: ich als Steuerzahler in einer Gemeinde möchte aber, dass meine Steuergelder in meiner Gemeinde investiert werden und mein Wohnort auch attraktiv bleibt .... alles immer nur vom der Standpunkt der Kosten zu sehen, ist sicher nicht falsch aber es werden viele Aspekte nicht berücksichtigt. Trotzdem wäre wohl eine zentrale Lösung anzustreben aber ich verstehe die Gegner und deren Bestrebungen gegen diesen Weg sehr gut.

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