Saas-Grund | Projekt auf privater Basis in Planung
Saaser nehmen neuen Anlauf für eine Eishalle
Auch im Saastal soll eine Eishalle entstehen. Ein erstes Projekt der Gemeinde stiess auf Widerstand und scheiterte. Nun ergreift der EHC Saastal selber die Initiative und startet einen neuen Versuch. Der Verein will auf privater Basis eine Halle bauen.
Nebst Visp, Brig und Raron will bekanntlich auch Saas-Grund eine Eishalle. Dazu wurde bis vor einiger Zeit an einer regionalen Sport- und Eventhalle im zweistelligen Millionenbetrag geplant. Das Projekt stiess im Tal aber auf Widerstand und wurde schliesslich fallen gelassen (die RZ berichtete). Doch damit ist das Problem des örtlichen Eishockeyklubs EHC Saastal weiterhin ungelöst: Die bestehende Kunsteisbahn «Wichel» hat kein Dach und befindet sich in der Lawinenzone. Gut informierten Quellen zufolge wollen die Vereinsverantwortlichen ihr Schicksal nun selbst in die Hand nehmen und ergreifen die Initiative.
Zwei Varianten in Prüfung
«Wir probieren nun ein eigenes Hallenprojekt auf die Beine zu stellen», bestätigt EHC-Präsidentin Barbara Anthamatten. Die Idee sieht zwei Möglichkeiten vor: Westlich der jetzigen Eisbahn wird eine neue Halle erstellt, oder aber der «Wichel» wird am bestehenden Standort zu einer Halle ausgebaut. Dafür sind jedoch Lawinenschutzmassnahmen nötig, welche derzeit schon im Bau sind, weitere sollen in den nächsten Jahren folgen. Somit wäre die Eisbahn geschützt und könnte ausgebaut werden. «Am einfachsten wäre natürlich diese Variante, weil dort schon Eishockeyinfrastruktur vorhanden ist», sagt Anthamatten. Für die weiteren Planungen wurden erste Gutachten in Auftrag gegeben.
Kein Geld von der Gemeinde
Eine erste grobe Kostenschätzung geht von rund fünf Millionen Franken aus. Zum Vergleich: Die sich derzeit im Bau befindliche Halle in Raron kostet 4,8 Millionen Franken. Für die Finanzierung muss der EHC Saastal selbstständig aufkommen. Die Gemeinde kann sich wegen anderweitiger Verpflichtungen nicht daran beteiligen, will aber das Grundstück zur Verfügung stellen. «Wir spüren bei der Bevölkerung den Rückhalt für das Projekt, und die Halle könnte sowohl während der Eishockeysaison als auch in der eisfreien Zeit anderweitig öffentlich genutzt werden», sagt Anthamatten. Wird tatsächlich eines Tages gebaut, würde auch der Spielbetrieb der zahlreichen Teams des EHC Saastal vereinfacht. «Ich hoffe einfach, dass es kein Traum bleibt», so die Vereinspräsidentin.
Peter Abgottspon
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