Saastal | Vermarktung harzt

Saaser Mutten als Touristenattraktion?

Auffallend: Die Saaser Mutten mit ihren typischen Hängeohren.
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Auffallend: Die Saaser Mutten mit ihren typischen Hängeohren.
Foto: ProSpecieRara

Quelle: RZ 1

Schon vor zwei Jahren sollte die Vermarktung der seltenen Saaser Mutten an die Hand genommen werde. Getan hat sich bisher allerdings wenig.

Die Saaser Mutten, eine seltene Schafrasse, die sich durch auffällig grosse Hängeohren auszeichnet und vor allem im Saastal beheimatet ist, schrieben vor vier Jahren traurige Schlagzeilen. Der Grund: Mehr als hundert Tiere wurden während der Alpsömmerung gestohlen. Zum Diebstahl bekannten sich italienische Schäfer. Sechs Tiere wurden später südlich von Domodossola wieder aufgefunden. Die restlichen Schafe sollen weiterverkauft und geschlachtet worden sein.

Positives Signal

Kurz vorher hatte ProSpecieRara, die schweizerische Stiftung für kulturhistorische und genetische Vielfalt von Pflanzen und Tieren, ein Rettungsprojekt für die seltene Rasse lanciert. «Der Schafraub dezimierte den Bestand um gut einen Viertel. Dank des Engagements von ProSpecieRara zusammen mit den Schäfern im Tal wuchs der Bestand in den vergangenen Jahren wieder an. Derzeit beläuft er sich auf knapp 700 Tiere», weiss Philippe Ammann von ProSpecieRara. Als kleinen Erfolg wertet Ammann auch die Tat­sache, dass sich mit Daniel Zurbriggen (23) aus Saas-Almagell ein junger Züchter den Saaser Mutten verschrieben hat. «Das ist ein positives Signal für andere Junge, sich diesem Hobby zu widmen», ist Ammann überzeugt. Für Daniel Zurbriggen, der schon als kleiner Junge seinem Grossvater beim Hirten geholfen hat, war die vom Aussterben bedrohte Rasse der Grund, mit der Schafzucht anzufangen. «Einerseits habe ich schon von klein auf einen Bezug zu den Saaser Mutten und andererseits will ich mithelfen, die Rasse vor dem Aussterben zu bewahren», erklärt Zurbriggen seine Beweggründe. Heute hat er sechs Tiere in seiner Stallung, zwei Auen und vier Lämmer. Obwohl er in vielen Vereinen aktiv ist, will der gelernte Elektromonteur, der eine Zweitausbildung zum Heizungsinstallateur macht, künftig noch mehr Zeit in seine Schafe investieren. «Und vielleicht kann ich den einen oder anderen Kollegen animieren, sich für die Saaser Mutten zu interessieren», meint Zurbriggen.

Grössere Vermarktung angestrebt

Genau auf diese Art der Mund-zu-Mund-Propaganda setzt Philippe Ammann. «Wenn sich junge Züchter engagieren, zieht das immer grosse Kreise nach sich», ist er überzeugt. Auch in touristischer Hinsicht will man etwas bewegen. «Das ist allerdings nicht ganz einfach und es braucht Zeit», ist sich Ammann bewusst. So macht ProSpecieRara mit einer grossen Tafel eingangs des Saastals auf die seltene Schafrasse aufmerksam. Zudem konnte mit einer Saaser Bäckerei ein Deal vereinbart werden, wonach es Saaser Mutten auch in Schokolade gibt. «Mit dieser Aktion wollen wir auf die bedrohte Schafrasse aufmerksam machen. Zudem fliesst ein Franken pro verkaufter Packung ins Rettungsprojekt der Saaser Mutten», freut sich Ammann. Weitere Ideen sollen umgesetzt werden: So soll der Schafscheid eine Touristenattraktion werden und einheimische Hoteliers und Restaurantbesitzer sollen das Fleisch der Saaser Mutten vermehrt anbieten. «Damit wollen wir nicht nur die Einheimischen für das Thema sensibilisieren, sondern auch die Gäste», so Ammann. nWalter Bellwald

Walter Bellwald

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