Saastal | Wegen fragwürdigen Formulierungen

Saaser drohen «Martinifalz» mit rechtlichen Schritten

Edgar Ruppen wehrt sich gegen Äusserungen gegen ihn und seine Familie in der «Martinifalz» (kleine Bilder).
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Edgar Ruppen wehrt sich gegen Äusserungen gegen ihn und seine Familie in der «Martinifalz» (kleine Bilder).
Foto: Archiv MENGIS MEDIA

Quelle: RZ 0

Die «Martinifalz» widmete dem Saastal eine ganze Seite. Dabei stand vor allem eine Familie im Fokus, die das nicht auf sich sitzen lässt. Sie droht mit rechtlichen Schritten.

«Auf 20 Seiten alternative Fakten, Gerüchte und weitere Unwahrheiten…». Unter diesem Motto präsentierte sich die Oberwalliser Fasnachtszeitung «Martinifalz» während der vergangenen Fasnacht. Wie gewohnt wurden Geschichten aus Dörfern, aber auch Anekdoten über mehr oder weniger bekannte Persönlichkeiten veröffentlicht. Unter der Rubrik «Es Saasi het gseit» wurde auch das Saastal auf einer ganzen Seite thematisiert, wobei insbesondere die Gemeindeverantwortlichen von Saas-Grund und die Bergbahnen Hohsaas im Fokus standen. Aber nicht nur: Wer das Saastal kennt, merkte rasch, dass die Artikel auch auf Edgar Ruppen von der «IG gegen Elektrosmog» und seine Verwandtschaft abzielten.

Bei Herausgeber interveniert

Ruppen ist im Oberwallis kein Unbekannter: Er hat sich mit seinem Engagement gegen Elektrosmog einen Namen gemacht, und er ist der Neffe von Saas-Grunds Gemeindepräsidenten Bruno Ruppen. In besagten Artikeln wurde auch sein Einsatz gegen Mobilfunkstrahlen thematisiert und dabei Formulierungen wie «die wenigen Überbleibsel unserer Familie könnt ihr mit dem Bau von Natel Antennen eliminieren» oder «Durchfall ist ein gefährliches Abfallprodukt, das es rasch zu entsorgen gilt», verwendet (siehe kleine Bilder). Für Edgar Ruppen geht das eindeutig zu weit. Worte wie «eliminieren» seien in seinen Augen klar rechtswidrig. «Ich finde es äusserst fragwürdig, dass eine Zeitung, deren oberstes Gebot es sein sollte, lustig zu sein, solche Texte veröffentlicht», klagt er. Deshalb hat er beim Herausgeber der Zeitung, der Visper «Martinizunft», schriftlich interveniert und das Zurückziehen der Aussagen verlangt.

Redaktion ohne Reaktion

Aber nicht nur er: Auch sein Onkel Bruno Ruppen und weitere Verwandte lassen das nicht auf sich sitzen: Sie haben mittels eingeschriebenen Briefen gar die Urheber besagter Artikel verlangt. Bis Redaktionsschluss hat die «Martinizunft» nicht reagiert, der nun rechtliche Schritte droht. Dafür gebe es genügend Gründe, ist Edgar Ruppen überzeugt: «Jemanden anzugreifen, der unter gesundheitlichen Problemen leidet und auch dessen Familie in die Sache mit hineinzieht – dafür finde ich keine Worte.» Die Urheber der Artikel seien gegenüber ihm und seiner Verwandtschaft wohl von Wut zerfressen, dass sie einem schon wieder leid tun würden, sagt er weiter. Martinimeier Markus Werlen bestätigt auf Anfrage den Erhalt der Briefe, will sich aber nicht dazu äussern. Es handle sich um ein offenes Verfahren, so Werlen. Ruppen zeigt sich indes kämpferisch: «Viele Leute haben mir gesagt, dass der Artikel unterste Schublade sei und ich mich im Kampf gegen schädliche Mobilfunkstrahlung nicht unterkriegen lassen solle.»

Peter Abgottspon

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