Steinhaus / Ernen | Nach Murgang
Rufibach-Brücke wieder passierbar
Ein Murgang im Rufibach hat im Juni die Brücke unterspült. Die Instandstellungsarbeiten sind mittlerweile abgeschlossen.
Zwei Mitarbeiter eines Metallbauunternehmens sind im vergangenen Juni damit beschäftigt, das Brückengeländer beim Rufibach zu reparieren, als sie aus dem Rufigraben bei Steinhaus das Grollen eines Murgangs hören – das zweite innert weniger Tage. Daraufhin treten die beiden Arbeiter den Rückzug an. Ein Risiko habe nicht bestanden, so Strassenmeister Urs Wyer, da die Murgänge am Rufibach langsam und von Weitem hör- und sichtbar seien. «Die Arbeiter wussten das und konnten sich rechtzeitig zurückziehen», sagt er. «Im Rufigraben kommen jedes Jahr Murgänge», weiss auch Fritz Campagnani, der auf der anderen Seite der Brücke eine Zweitwohnung besitzt. Nach dem zweiten Murgang sei es ihm nicht mehr möglich gewesen, sein Haus mit dem Auto zu erreichen. Später sei er dann über eine provisorische Verbindungsstrasse auf der gegenüberliegenden Seite des Rottens zwischen Niederwald und Fürgangen gefahren. «Die Fundamente der Brücke wurden unterspült und das freigelegte Brückenwiderlager musste repariert werden. Zudem wurde das Durchlassprofil unter der Brücke vergrössert, indem man das Geröll im Bachbett ausgebaggert hat», bestätigt Urs Wyer. Rund 200 000 Franken mussten dafür aufgewendet werden. Trotz immer wiederkehrenden Kosten kommt eine neue, höhere Brücke an dieser Stelle nicht infrage. Die Wirtschaftlichkeit sei nicht gegeben, meint Wyer, zumal die Brücke praktisch nur von Velofahrern und mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen befahren werde.
Situation im Auge behalten
Was im Rufibach schon lange bekannt ist, dürfte aufgrund des Klimawandels in Zukunft auch andernorts häufiger auftreten. «Die Situation in Steinhaus bereitet uns aber weit weniger Sorgen als an anderen Orten im Oberwallis», sagt Christian Studer, Ingenieur für Naturgefahren beim Kanton Wallis. Als Beispiele führt er den Triftbach in Zermatt, den Triftbach in Saas-Grund oder den Münstigerbach im Goms an, wo Ereignisse mit weit mehr Zerstörungspotenzial drohen könnten. Derweil will man sich am Rufibach darauf beschränken, die Situation bei starken Niederschlägen zu beobachten – und auf ein Warnschild, das auf die stete Gefahr von Murgängen aufmerksam macht.
Christian Zufferey
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