Albinen | Gemeinde sieht keinen Sinn in Hängebrücke über die Dala
Rückschlag für Hängebrückenprojekt über die Dala
Die Gemeinde Albinen wird ein Projekt zur Realisierung einer Hängebrücke über die Dala nicht unterstützen. Damit dürfte die Angelegenheit vom Tisch sein.
Hängebrücken hatten in den letzten Jahren Hochkonjunktur. In vielen Regionen im Oberwallis wurden entsprechende Projekte realisiert, vor zwei Jahren wurde bei Randa gar die längste Hängebrücke der Welt gebaut.
Brücke über die Dala
Auch in der Region Inden/Albinen träumt man schon länger von einer Hängebrücke. Diese soll die Dala überspannen und die Region für Touristen attraktiver machen. Die Gemeinden Inden und Leukerbad haben deshalb ihre finanzielle Unterstützung für ein entsprechendes Vorprojekt zugesagt. Der Gemeinderat von Albinen jedoch hat sich gegen die Realisierung eines entsprechenden Vorprojektes entschieden.
Zu wenig nachhaltig
Aus dem Protokollauszug zum entsprechenden Gemeinderatsentscheid geht dabei hervor, mit welcher Begründung das Projekt in Albinen abgelehnt wurde. «Ausschlaggebend dafür waren die sachlichen Argumente in Bezug auf den Landschaftsschutz, den zweifelhaften touristischen Mehrwert und die absehbaren Kosten in Millionenhöhe», heisst es demnach. Dabei ist die Absage aus Albinen auch als eine Art präventive Massnahme zu sehen. «Eine Beteiligung am Vorprojekt würde die falsche Erwartung wecken, die Gemeinde Albinen befürworte das Hängebrückenprojekt», schreibt der Gemeinderat und fügt an, dass ein solches Versprechen zu einem späteren Zeitpunkt wahrscheinlich nicht eingelöst werden könnte. Deshalb halte man es für «richtig und fair», von Anfang an eine klare Haltung einzunehmen.
Initiant zeigt Verständnis
Was der Entscheid des Albiner Gemeinderates für das Projekt konkret bedeutet, kann Initiant Patrick Grichting aus Leukerbad zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. «Es gilt nun, die Angelegenheit zu analysieren», sagt er. Gleichzeitig zeigt Grichting aber auch Verständnis für die Begründung aus Albinen. «Dass man in Albinen darauf schaut, dass ein solches Projekt die Landschaft nicht beeinträchtigt, ist sicher gut und wünschenswert», so Grichting. Egal wie die Sache ausgehen werde, das Projekt habe auf alle Fälle positive Impulse gesetzt. «Es ist schön, wenn sich drei Gemeinden aufgrund einer Idee zusammen an den Tisch setzen und über ein Projekt für die gesamte Region sprechen», führt Patrick Grichting aus. Auch beim regionalen Naturpark Pfyn-Finges kann man dem negativen Bescheid aus Albinen etwas Positives abgewinnen. «Es ist schön zu sehen, dass sich Gemeinden im Perimeter des Parks schon zu einem frühen Zeitpunkt Gedanken machen, ob ein Bauprojekt zur Philosophie des Parks passt», sagt Direktor Peter Oggier. Negativer sieht man die Sache allerdings in Inden. «Da das Projekt auch Albiner Boden betroffen hätte, ist die Sache mit dem Entscheid des Gemeinderates von Albinen in dieser Form nicht umsetzbar», sagt Gemeindepräsidentin Marianne Müller.
Martin Meul
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar