Region | Ried-Brig
Ried-Brig wendet sich an Bundesrätin
Die Gemeinde Ried-Brig bittet Bundesrätin Doris Leuthard um Hilfe. Der Grund: Quellen wurden beim LKW-Unfall im Oktober auf der Simplonpassstrasse massiv verschmutzt.
«So geht es nicht mehr weiter, wir müssen handeln», sagt Urban Eyer, Gemeindepräsident von Ried-Brig. Deswegen hat sich die Gemeinde an die zuständige Bundesrätin Doris Leuthard gewendet. In deren Departement (UVEK) gehört auch der «Verkehr». Was ist passiert? Am 30. Oktober 2015 kam es zum wiederholten Mal auf der Simplonpassstrasse zu einem LKW-Unfall. Mitten in einer homologierten Quellschutzzone der Gemeinde Ried-Brig, wo überregionale Trinkwasserquellen gefasst werden. Zugeführt werden diese in den Gemeinden Brig-Glis, Ried-Brig und Termen. Dank des Eingreifens der örtlichen Feuerwehr konnte ein Übergreifen des Feuers auf den angrenzenden Wald verhindert werden. Nicht jedoch die Verschmutzung der Quellen. Eyer: «Dieses Löschwasser floss in das darunterliegende Quellschutzgebiet.» Die Folge: Zwei von insgesamt sieben Quellen mussten aus dem Versorgungsnetz entfernt werden. In einem Brief an die Bundesrätin fordert die Gemeinde: «In den Quellschutzzonen müssen die Massnahmen betreffend der Störfallverordnung umgesetzt werden. Kurzfristig drängen sich der Aufbau von Belagswulsten in der Quellschutzzone auf, sodass ein unkontrollierter Ablauf in die darunterliegende Quellschutzzone ausgeschlossen werden kann. Zusätzlich sind in diesem Abschnitt die direkten Entwässerungen in die Quellschutzzone zu schliessen.» Zudem lässt man die Bundesrätin wissen, dass alles andere fahrlässig sei.
«Wir tun mehr als erforderlich»
Die Verantwortlichen der Gemeinde Ried-Brig sind sich sicher, dass mit einem finanziell kleinen Aufwand eine Sicherheitsverbesserung herbeigeführt werden kann. Unter welchen Voraussetzungen stimmt das im UVEK integrierte Bundesamt für Strassen (Astra) den geforderten Sicherheitsverbesserungen zu? Mark Siegenthaler, Beauftragter Information und Kommunikation, zur RZ: «Auf beiden Seiten der Simplonstrasse wurden in den vergangenen Jahren rund ein Dutzend Havariebecken gebaut, die bei einem Unfall oder einem Brand Schadstoffe zurückhalten. Weitere sind im Bau.» Siegenthaler betont, dass man weit mehr mache, als nach geltenden Normen gemacht werden müsste. «Auf dem Abschnitt, wo es zum Brand kam, war die Entwässerung noch nicht optimiert, aber sie entspricht den gesetzlichen Anforderungen. Die Erneuerung dieses Abschnittes sowie die Aufrüstung der Entwässerung wäre gemäss unserer Mehrjahresplanung in einigen Jahren vorgesehen gewesen.» Auch in diesem Bereich sei der Bau von Havariebecken geplant. Der Informationsbeauftragte zeigt Verständnis für die Gemeinde Ried-Brig und sagt abschliessend: «Wir tragen den Anliegen der Gemeinde Rechnung, sie vor den Auswirkungen des Verkehrs auf der A9 Simplon und allfälligen Ereignissen möglichst gut zu schützen.»
Simon Kalbermatten
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