Randa | Kampf um Haus «Maria am Weg» in Randa
Randa will Zermattern ein Schnippchen schlagen
Das Ferienhaus «Maria am Weg» steht zum Verkauf. An Interessenten fehlt es nicht. So haben offenbar auch Zermatter Hoteliers ein Auge darauf geworfen. In Randa will man ihnen aber zuvorkommen.
Das sich im Zentrum von Randa befindende Ferienhaus «Maria am Weg» hat eine lange Geschichte hinter sich. 1861 als Hotel eröffnet, ist es heute im Besitz des Vereins «Ferien- und Kurshaus Randa», welcher es als Gruppenunterkunft betreibt. Mittlerweile hat man aber mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. «Wir haben uns darum entschlossen, den Betrieb einzustellen und die Liegenschaft zu verkaufen», sagt Vereinspräsident Raffael Behr.
Mehrere Interessenten
Offenbar ist das markante Haus mit grossem Umschwung mitten im Dorfzentrum und in der Bauzone begehrt, «denn es gibt mehrere Interessenten», sagt Behr. Dem Vernehmen nach sollen darunter auch Zermatter Hoteliers sein, welche es womöglich zu Personalunterkünften umfunktionieren könnten. So zumindest wird in Randa hinter vorgehaltener Hand gemunkelt, was allenfalls nicht ganz unbegründet sein könnte. Denn: Wegen knappem bezahlbarem Wohnraum im Matterhorndorf wohnen mittlerweile viele in Zermatt beschäftigte Mitarbeiter talauswärts, beispielsweise in Täsch. Mit Folgen: «In den letzten 25 Jahren hat sich die Einwohnerzahl in Täsch fast verdoppelt», sagt Gemeindepräsident Mario Fuchs. Das wiederum habe sich auf die Immobilienpreise ausgewirkt, welche ebenfalls gestiegen seien, so Fuchs. Die Nachfrage verlagert sich somit mutmasslich ins nächste Dorf, sprich nach Randa.
Bevölkerung muss schnell entscheiden
Dort bleibt man jedoch nicht untätig und will vom Vorkaufsrecht Gebrauch machen, obwohl laut Gemeindepräsident Daniel Roten zum jetzigen Zeitpunkt der künftige Nutzungszweck unklar ist. Die Zeit drängt: «Wir müssen bis Anfang September Bescheid geben», sagt er. Deshalb hat die Gemeinde kurzfristig für Ende August eine Urversammlung einberufen. Zur Frage ,ob damit die Zermatter Pläne bewusst durchkreuzt werden sollen, gibt er sich diplomatisch. «Wir wollen einfach nicht, dass es sonst jemand kauft.» Auch nicht konkret äus-
sert er sich zum Verkaufspreis (im Gespräch sind 600 000 Franken). Nur so viel: «Wir können den Kauf stemmen.» Auch Behr bleibt vage: Der Preis sei «Verhandlungssache».
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