Region | Gelder für Umweltschutzprojekte

Pro Natura hat Spendierhosen an

Für die Renaturierung des Bietschikanals steuert Pro Natura 136 000 Franken bei. In den letzten Jahren kamen so 1,8 Millionen zusammen.
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Für die Renaturierung des Bietschikanals steuert Pro Natura 136 000 Franken bei. In den letzten Jahren kamen so 1,8 Millionen zusammen.
Foto: zvg

Quelle: RZ 3

Pro Natura wird wegen seiner Einsprachen gegen Projekte gerne kritisiert. Vergessen geht oft, dass der Umweltverband Umweltprojekte mit Tausenden Franken unterstützt.

Entschliesst sich die öffentliche Hand, etwas für den Umweltschutz oder die Landschaftspflege zu tun, so kann dies schnell einmal ins Geld gehen. Ein Renaturierungsprojekt an einem Bach beispielsweise kann schnell einmal über eine Million Franken kosten. Auch wenn Bund und Kanton in vielen Fällen den Grossteil der Kosten übernehmen, so müssen auch die Gemeinden noch auf Steuergelder zurückgreifen.

Pro Natura springt ein
Damit Umweltschutzprojekte nicht an den finanziellen Mitteln der Kommunen scheitern, greift ihnen der Umweltverband Pro Natura unter die Arme – und zwar mit harten Franken. «In den letzten zehn Jahren haben wir für die verschiedensten Projekte zusammen fast 1,8 Millionen Franken ausgegeben», sagt die Geschäftsführerin von Pro Natura Oberwallis, Eva-Maria Kläy. «Unterstützt haben wir dabei die Projekte wie Bachrenaturierungen, die Sicherung von Lebensräumen seltener Tierarten oder den Bau von Trockenmauern.» Pro Natura geht es dabei vor allem darum, dass kleine Gemeinden ohne grosse finanzielle Mittel nicht auf Restschulden sitzen bleiben. «Diese Beträge übernimmt Pro Natura», sagt Kläy. «Meistens ist es so, dass wir von Anfang an in die Projekte miteinbezogen worden sind. Allerdings kam es auch schon vor, dass eine Gemeinde nach Abschluss eines Vorhabens auf uns zugekommen ist und um die Übernahme der Restkosten gebeten hat.»

136 000 für den Bietschikanal
Jüngstes Beispiel für das finanzielle Engagement von Pro Natura ist die Renaturierung des Bietschikanals im Rahmen des Hochwasserschutzes auf dem Gemeindegebiet von Niedergesteln. «Da wir uns bereits zweimal beim Galdikanal finanziell engagiert haben und der Bietschikanal ökologisch eine sinnvolle Fortsetzung ist, haben wir der Gemeinde die Restfinanzierung zugesichert», sagt die Pro-Natura-Geschäftsführerin. Auch in Zukunft will Kläy weiter kräftig in Aufweitungen von Fliessgewässern investieren. «Wir haben für die Renaturierung des Niederbachs in Münster-Geschinen eine Zusage für die Übernahme der Restkosten in der Höhe von 114 000 Franken gemacht. Dies sind circa 10 Prozent der geplanten Kosten», sagt sie. «Das Projekt soll im kommenden Jahr in Angriff genommen werden.»

Spendabler Unterstützer
Dass Pro Natura Oberwallis sich mit solch grossen Beträgen an Umweltschutzprojekten beteiligen kann, liegt an einem grosszügigen Gönner. «Ein grosser Freund des Wallis und der hiesigen Natur, der in der Deutschschweiz zu Hause ist, versorgt uns mit dem nötigen Geld», sagt Eva-Maria Kläy. «Diese Gelder sind zweckgebunden, werden also ausschliesslich für die Realisierung von Projekten verwendet. Das ist der Deal.» Und was sagt Kläy dazu, dass die von Pro Natura unterstützten Gemeinden oftmals wegen diverser Einsprachen seitens des Umweltverbands nicht gut auf denselben zu sprechen sind? «Damit habe ich keine Probleme», erklärt Eva-Maria Kläy und fügt an: «So ist das nun mal.»

Martin Meul

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Kommentare

  • H. Osterhase - 619

    "Spendabler Naturschützer aus der Deutschschweiz" ...und übermorgen kommt der Osterhase...

    ...oder dann vielleicht doch eher das Geld aus den erpresserischen Vergleichen mit der Bauindustrie das irgendwo medienwirksam ausgegeben wird?

    • Visper - 195

      @Osterhase Sie denken also, dass es keine reichen Menschen gibt, denen die Natur am Herzen liegt? Trauriges Weltbild

  • Beobachter - 2311

    Pro Natura setzt das Geld wenigstens für Sinnvolle Projekte ein. Jeder Franken wo zurück in unsere verunstaltete Natur zurück fliesst ist gut angelegtes Geld.. Mensch und Tier werden es früher oder später Danken...

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