Schon Ende Monat könnte es so weit sein, dass selbstfahrende Postautos Passagiere durch die Sittener Altstadt befördern.

Als im vergangenen Dezember in Sitten die selbstfahrenden Postautos vorgestellt wurden, hiess es, dass sie ab Frühjahr auch von Passagieren genutzt werden können (die RZ berichtete). Nun zeichnet sich ab, dass vielleicht schon Ende Juni der Versuchsbetrieb mit Fahrgästen aufgenommen werden könnte, wobei die Fahrten gratis sein werden. Bisher zirkulierten die beiden Fahrzeuge, die ohne Lenkrad, Gas- und Bremspedal und ohne einen Fahrer unterwegs sein sollen, auf einem abgesperrten Privatgelände. Die Öffentlichkeit konnte erst auf der Place de la Planta in Sitten und am Gotthard-Eröffnungsfest in Biasca eine Proberunde drehen. Hindernisse sollen von Sensoren erkannt werden, sogar zentimetergenaues Fahren soll zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich sein. Bevor die selbstfahrenden Postauto-Shuttles jedoch auch für Passagiere genutzt werden können, namentlich um Tourbillon und Valère zu erschliessen, müssen noch zahlreiche Bewilligungen eingeholt werden. Wie bei PostAuto Schweiz AG zu erfahren war, sind neben dem Kanton Wallis und der Stadt Sitten auch die Bundesämter für Verkehr (BAV), für Strassen (Astra) und für Kommunikation (Bakom) sowie Electrosuisse am Bewilligungsverfahren beteiligt. «Wir mussten zahlreiche Dinge anpassen», sagte Mediensprecherin Katharina Merkle. Es musste eine Klimaanlage eingebaut werden sowie eine Behinderten-Rampe, sodass auch Rollstuhlfahrer einsteigen können. Weil die selbstfahrenden Postauto-Shuttles zunächst noch von jemandem begleitet werden, der bei Bedarf die Notbremse betätigen kann, musste auch ein Aufkleber angebracht werden, wie man ihn auch von den grösseren Postautos her kennt: «Bitte nicht mit dem Fahrer sprechen.»