Zermatt | Alternative Lösung für Murmeltierpalge ins Gespräch gebracht

Politiker fordern Umsiedlung von Zermatter Murmeltieren

Sorgten für Schlagzeilen und sind nun Politikum – die Zermatter 
Murmeltiere.
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Sorgten für Schlagzeilen und sind nun Politikum – die Zermatter 
Murmeltiere.
Foto: Zermatt Tourismus/Thomas Andenmatten

Quelle: RZ 0

Zermatt / Region Mehrere Politiker wollen den Abschuss von Murmeltieren in Zermatt verhindern. Die Tiere sollen stattdessen umgesiedelt werden, um eine gleichmässige Population im ganzen Wallis aufzubauen.

Die Murmeltiere und Zermatt – eine Geschichte, die es in sich hat. Zunächst sorgten einheimische Landwirte für Schlagzeilen, als sie den pelzigen Tieren illegalerweise mit Giftgas zu Leibe rückten, um ihre Wiesen vor der Wühlwut der Tiere zu schützen. Dann trat die Wildhut auf den Plan und schoss Dutzende Tiere, um den explodierten Bestand auf ein normales Niveau zu senken. Begleitet wurden all diese Aktionen von mehr oder weniger empörten Stimmen, die sich um das Wohl der Tiere sorgten.

Ein Fall für die Politik

Nun geht die «Murmeltier-Affäre» in die nächste Runde beziehungsweise in die Politik. Der Grosse Rat muss sich in seiner nächsten Session nämlich mit einem Vorstoss befassen, der die Zukunft der Zermatter Murmeltiere zum Inhalt hat. SVPO-Fraktionschef Michael Graber fordert zusammen mit Ratskolleginnen von den Grünen, der Linksallianz sowie einem FDP-Grossrat, dass die Abschüsse der Tiere im Matterhorndorf aufhören müssen. «Es ist durchaus nachvollziehbar, dass eine Murmeltier-Plage in Zermatt verhindert werden muss», erklärt Michael Graber. «Die Art und Weise, wie dies erfolgt ist, stimmt uns aber sehr nachdenklich.» Gerade für Touristen, welche die pelzigen Winterschläfer nicht täglich zu Gesicht bekämen, seien Massnahmen wie der Abschuss von nahezu 170 Tieren innert weniger Tage schlicht nicht nachvollziehbar, so Graber und erklärt weiter: «Deshalb fordern wir, dass für die Zermatter Murmeltiere eine andere Lösung gefunden wird.» Diese, so der Vorschlag von Michael Graber und seinen Ratskollegen, könnte darin bestehen, dass die Murmeltiere betäubt und anschliessend in einer anderen alpinen Gegend wieder ausgesetzt würden. «Es gibt im Wallis durchaus Gebiete, in denen Murmeltiere Seltenheitswert haben», sagt Graber und fragt: «Wäre es nicht schön, wenn wir auch in anderen Gegenden Murmeltiere hätten und dafür Zermatt weniger?»

In der Regel bejagt

In diesem Zusammenhang stellt sich jedoch die Frage, ob eine Betäubung und Umsiedlung von Murmeltieren grundsätzlich möglich ist? «Machbar ist vieles», sagt Peter Scheibler, Chef der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere. «Es ist aber auch immer eine Frage der finanziellen und personellen Ressourcen.» Allerdings sei es in der Regel so, dass die Populationsgrösse von jagdbaren Tieren auch über die Jagd reguliert werde. «Das Murmeltier ist ein solch jagdbares Tier, weshalb in der Ver­gangenheit in Zermatt auch die
Bejagung zum Einsatz kam», so Scheibler weiter.

Martin Meul

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