Leuk-Susten | Wegen hohen Kosten

Pläne für grosse Leuker Regionalpolizei harzen

Im Bezirk Leuk wird wohl keine Regionalpolizei gegründet.
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Im Bezirk Leuk wird wohl keine Regionalpolizei gegründet.
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Quelle: RZ 0

Im Bezirk Leuk wird an einer grossen Regionalpolizei gearbeitet. Das stellt sich aber als schwieriger heraus als gedacht: Den Gemeinden ist es offenbar zu teuer.

«Leuker Polizei auf Abwegen» titelte die RZ vor einiger Zeit. Gemeint war damit die geplante Ausweitung des Territoriums der Leuker Polizei auf andere Gemeinden. Das aber harzt. Die Details: Da per Gesetz vermehrt Polizeiaufgaben an die Gemeinde delegiert werden, besteht bereits in mehreren Regionen eine interkommunale polizeiliche Zusammenarbeit. So wie im Bezirk Leuk, wo sich die Polizei Leuk/Leukerbad mittels Vereinbarung um die polizeilichen Aufgaben von anderen Gemeinden kümmert ­(Varen, Inden, Guttet-Feschel, Salgesch, Gampel-Bratsch).

Kein Bedarf und zu teuer

Daraus ist die Idee der Gründung einer Regionalpolizei mit 24-Stunden-Dienst, harmonisierten Polizeireglementen und mehr Polizisten entstanden. Das Konzept: Die interessierten Gemeinden können bei Leuk Polizeiaufgaben «einkaufen» und bilden zusammen die Regionalpolizei. Das Konzept wurde in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum für Regionalentwicklung (RWO) erarbeitet und den Gemeinden des Bezirks Leuk vorgestellt. Bis Ende Februar konnten sich diese für ein Mitmachen entscheiden. Wie sich nun herausstellt, wird sich die Leuker Polizei zwar weiterhin in den eingangs erwähnten Gemeinden um die polizeilichen Aufgaben kümmern, zur angedachten Regionalpolizei wird es womöglich aber nicht kommen. Mit Ausnahme von Oberems haben die verbleibenden Gemeinden nämlich allesamt abgesagt. So wie es Albinen bereits vor einiger Zeit getan hat. «Wir sehen für uns kein Bedürfnis», so die Begründung von Gemeindepräsident Beat Jost. Das Nein schliesse aber eine punktuelle Zusammenarbeit, beispielsweise mit der Gemeindepolizei Leukerbad, nicht aus. Albinen hätte 7500 Franken bezahlen müssen (die RZ berichtete).

Weiter offen für Kooperationen

Nun winkt auch Agarn aus finanziellen Gründen ab. «Anhand des voraussichtlichen Verteilschlüssels würde uns dies jährlich rund 25 000 Franken kosten», sagt Gemeindepräsident Thomas Matter. Das stehe in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Bedürfnis. «Kein Bedarf», heisst es auch aus Ergisch. Als letzte Gemeinde des Bezirks verbleibt noch Turtmann-Unterems, von wo es auch ein Nein gibt. «Wir müssten 46 000 Franken bezahlen», sagt Gemeindepräsident Marcel Zenhäusern. Es bestehe lediglich Bedarf für Parkkontrollen, die man ander­weitig organisiere. Wie das Projekt aufgrund des mässigen Zuspruchs weiterverfolgt wird, ist offen. Man wolle erst die Rückmeldungen detailliert analysieren, sagt der für die Sicherheit zuständige Leuker ­Gemeinderat Patrick Ruff: «Wir sind aber nach wie vor offen für Kooperationen.»

Peter Abgottspon

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