Bettmeralp | Soll man auf dem Bettmersee Eislaufen dürfen?

Pläne für Eisbahn auf dem Bettmersee stossen Gemeinde sauer auf

Schlittschuh laufen auf dem See? Auf der Bettmeralp ist man sich nicht einig.
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Schlittschuh laufen auf dem See? Auf der Bettmeralp ist man sich nicht einig.
Foto: RZ

Quelle: RZ 0

Ein ortsansässiger Touristiker träumt seit Jahren von einer Eisbahn auf dem Bettmersee. Doch die Gemeinde will davon nichts wissen und droht mit juristischen Schritten.

Toni Mangisch verfolgt einen Traum, den Traum vom Schlittschuhlaufen auf dem Bettmersee. Seit Jahren bemüht er sich darum, dass während des Winters auf dem See eine Eisbahn geschaffen wird. «Eine solche Möglichkeit nicht zu nutzen, ist ­reine Verschwendung», sagt er. «Unser touristisches Angebot würde durch eine solche Eisbahn stark verbessert.» Mit seiner Idee orientiert sich der Vermieter von Ferienwohnungen und Transporteur an Angeboten wie jenem auf dem Oeschinensee bei Kandersteg, wo, wenn das Eis auf dem See es zulässt, Hunderte Gäste täglich dem Schlittschuhlaufen auf einer natürlichen Eisbahn frönen.

Gemeinde dagegen

Doch dem Traum von Toni Mangisch, auf dem Bettmersee ebenfalls eine Eisbahn zu installieren, steht etwas im Weg, und zwar die Gemeinde Bettmeralp. Diese will von einer Eisbahn auf dem Speichersee nichts wissen. Dafür führt sie auch einige gewichtige Argumente an. In einem Schreiben an Mangisch von Anfang Januar (liegt der RZ vor) liess sie den Touristiker wissen, dass seine Pläne unter anderem aus gewässerschutztechnischen Gründen nicht realisierbar seien. Der See diene der Trinkwasserversorgung, argumentiert die Gemeinde. Ausserdem hätten «Abklärungen ergeben, dass aufgrund der Unterschiede in den Füllbeständen durch die technische Beschneiung» eine Eisbahn aus Sicherheitsgründen nicht infrage komme. Auch die Frage der Haftung im Falle eines Unglücks ist für die Gemeinde Bettmeralp nicht abschliessend geklärt.

Konsequenzen angedroht

Diese Argumente gegen eine Eisbahn auf dem Bettmersee habe die Gemeinde Toni Mangisch schon mehrfach mitgeteilt, heisst es in dem Schreiben weiter. Doch Mangisch ignoriere diese geflissentlich. Auch in diesem Winter sei er mit einem Fahrzeug auf den See gefahren und habe Schnee zur Seite geräumt. «Aufgrund Ihres Verhaltens hat die Gemeinde juristischen Rat eingeholt und teilt Ihnen mit, dass Sie sämtliche Verbreitung von Falschinformationen betreffend Eislaufen auf dem Bettmersee zu unterlassen haben», so die Gemeinde. Halte sich Mangisch nicht daran, so sehe man sich gezwungen, eine Busse auszusprechen und rechtliche Schritte einzuleiten. Auch bei einem erneuten Betreten oder Befahren des Sees mit Maschinen stellt die Gemeinde juristische Schritte in Aussicht. Und was sagt Toni Mangisch dazu? «Die Argumente der Gemeinde sind
fadenscheinig. Das Eis würde nur mit einem Elektrofahrzeug bearbeitet werden, die Wasserqualität wäre also nicht beeinträchtigt.» Auch die Sicherheit wäre für Mangisch kein Problem. «In den Richtlinien der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft ist klar festgehalten, dass schwankende Füllstände nur bei kleinen Gewässern ein Problem sind. Der Eisdecke auf einem grossen See wie dem Bettmersee vermögen sie nichts anzuhaben.»

Martin Meul

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