Steg-Hohtenn | An der Strasse zur «Badgilla Gravi»
Pfui – dieser Tierkot wurde illegal entsorgt
Sie fahren auf eine Seitenstrasse und schütten den Tierkot in die freie Natur. Das neuste Beispiel, wo Abfallsünder Tierkot illegal entsorgen, spielt sich in Steg ab.
Es geschieht am helllichten Tag auf der Strecke zwischen Niedergesteln und Steg. Auf einer Autostrasse, die zur beliebten «Badgilla Gravi» führt, entdeckt ein RZ-Leser Tierkot an einem Strassenrand. «Es handelt sich wohl um Meerschweinchenkot», vermutet er in einem anonymen Schreiben. Als sich die RZ am besagten Ort ein Bild macht, ist klar: Es könnte sich auch um den Kot von Hasen handeln, der neben diesem – bei Spaziergängern in der Region sehr beliebten – Weg entsorgt wird. RZ-Recherchen zeigen auf, dass es in jüngster Vergangenheit vermehrt vorgekommen ist, dass auf illegale Weise Tierkot in der Region entsorgt wurde. Der Gemeinde sind bei solchen Vorfällen die Hände gebunden. Philipp Schnyder, Gemeindepräsident von Steg-Hohtenn, sagt: «Natürlich würden wir Fehlbare sofort verzeigen, doch dazu müssen wir wissen, wer sie sind.»
Auch Hauskehricht illegal entsorgt
Sowohl beim Gemeindepräsidenten von Steg-Hohtenn wie auch auf der Gemeindeverwaltung sind keine Meldungen zu den Vorfällen eingegangen. Dafür hat Georges Steiner, Quartiermeister von Niedergesteln, auf dem Weg in die «Gravi» schon Tierkot am Strassenrand liegen sehen (siehe Foto). Er versucht, das Ganze mit Humor zu nehmen und sagt: «Natürlich gehört sich so was nicht, doch schwarze Schafe gibt es nun mal überall.» Steiner, der seit 26 Jahren im Amt ist, betont, dass es früher öfters vorgekommen sei, dass selbst Hauskehricht in diesem Gebiet illegal entsorgt wurde. Und dann ist da noch die «Gravi»: Die «Badgilla» ist Eigentum der Burgerschaft von Niedergesteln. In den letzten Jahren wurde der See an den Fischerverein «Gravi» verpachtet. Der Fischerverein erstellte eine Fischerhütte mit WC. Für Festanlässe können diese Infrastrukturen von Dritten gemietet werden. Auch hier stösst Steiner zwischendurch auf Fremdabfälle. «Es kommt schon vor, dass Gartenabfälle an diesem Ort entsorgt werden», sagt er.
Abfallsünder wurden beobachtet
Von den illegalen Tierkot-Entsorgungen auf der Strasse, die fast ausschliesslich als Grenze zwischen den beiden Gemeinden Niedergesteln und Steg-Hohtenn dient, haben auch Facebook-User Kenntnis genommen. Als eine Userin auf den Vorfall hinweist, kommentiert eine andere prompt mit den Worten: «Ha öi gideicht, wer äch das immer da dar kiit.» Eine Dritte meint: «Wiär hei ämal zwei jungä Männär züäglüägt, wiänsch där ganz Dräck inär gross Kurvu uf Nidärgeschtlu heint usum Auto gschossu.» Augenzeugen bestätigen gegenüber der RZ, dass auch zwei Frauen bereits bei der illegalen Entsorgung beobachtet wurden. Ein Autokennzeichen konnte dabei jedoch nicht erkannt werden. Ohne dieses oder ohne nähere Informationen zu den Abfallsündern sind der Gemeinde Steg-Hohtenn die Hände gebunden.
Simon Kalbermatten
Artikel
Kommentare
Green Queen - ↑7↓2
Ich habe letztens zwischen Niedergesteln und Steg ein Auto vom Bus aus beobachtet. Der Beifahrer warf mehrere PET-Flaschen in die Wiese neben der Strasse. Wäre ich nicht im Bus gesessen, hätte ich den gestoppt und zur Rede gestellt.
antworten
Trovatos - ↑21↓7
Ganz klar ein neuer Fall für die Trovatos.
antworten
Eva Saur - ↑15↓2
eine wirkliche scheiss Angelegenheit