Brig-Glis | Im Kampf gegen akuten Fachkräftemangel
Pflegeausbildung: Englischgruss geht neue Wege
Die Pflegeinstitutionen kämpfen gegen einen akuten Fachkräftemangel für qualifiziertes Pflegepersonal. Das Alters- und Pflegeheim «Englischgruss» will mit einem neuen Ausbildungskonzept Gegensteuer geben. Die Konzentration der Ausbildung auf eine Etage soll dabei ein Schlüssel zum Erfolg sein.
Mit der Realisierung einer eigenen Ausbildungsetage will das Alters- und Pflegeheim «Englischgruss» die Ausbildung seiner Lernenden und Studierenden des Pflegebereichs nachhaltig optimieren. «Damit wir dem Anspruch einer erfolgreichen Pflegeinstitution weiterhin gerecht werden, haben wir entschieden, unsere internen Kräfte zu bündeln und die Ausbildung der Pflegenden auf einem Stockwerk zusammenzufassen», sagt Daniel Kalbermatten, Direktor vom «Englischgruss». Konkret: Die 25 Auszubildenden im Pflegebereich sollen näher zusammenrücken und sich unter der Aufsicht der Berufsbildnerinnen und Berufsbildner gegenseitig anleiten und unterstützen. Mit dem Ziel, frühzeitig Verantwortung für sich und die Ausbildung im Team zu übernehmen.
Ausbildungsqualität steigern
Beim Zusammenführen der Pflegeberufsausbildung auf eine Etage setzt das Alters- und Pflegeheim auf eine Vereinheitlichung bei den Lernsituationen. «Wir wollen, dass sämtliche Lerninhalte nach dem gleichen Massstab erarbeitet werden, mit dem Ziel einer gleich hohen Ausbildungsqualität», sagt Manfred Hertli, Pflegedienstleiter und verantwortlicher Projektleiter für das neue Ausbildungskonzept im «Englischgruss». Denn: Bislang waren im Pflegebereich sowohl das angehende Fachpersonal als auch die Berufsbildner auf die verschiedenen Stockwerke aufgeteilt, was einen Abgleich erschwerte. «Jede Praxisbildnerin und jeder Praxisbildner übernahm so nach bestem Wissen und Gewissen die Begleitung des angehenden Pflegefachpersonals», sagt Hertli.
Verantwortung tragen
Mit dem neuen Konzept rückt nebst der Ausbildungsqualität auch das aktive Lernen ins Zentrum. «Jedem Auszubildenden übergeben wir von Beginn an anhand seines Bildungsstandes Verantwortung für sein Lernen und Arbeiten im Pflegedienst», sagt Hertli. So sollen sie früh lernen, sich unter anderem beim Gestalten der Tagesabläufe der Bewohner oder beim Organisieren der Station zu beteiligen. «Fortgeschrittene Lernende und Studierende erhalten zudem bei uns die Möglichkeit, das Erlernte den jüngeren Berufskolleginnen und -kollegen unter Aufsicht weiterzugeben und sie in der Praxis zu begleiten», ergänzt Hertli.
Hart umkämpfter Markt
Als erste Pflegeinstitution im Kanton, welche sämtliche Ausbildungsmassnahmen für Pflegende auf eine Etage zusammenführt, positioniert sich das «Englischgruss» dementsprechend klar im hart umkämpften Arbeitsmarkt. «Wir wollen eine attraktive Ausbildungsstätte sein, bei der das angehende Pflegefachpersonal zu uns kommen und seine Ausbildung bei uns machen will», so Pflegedienstleiter Hertli.
Thomas Allet
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