Erinnerungen an Olympia-Kandidatur 2006 | Wallis

Neid als Olympia-Killer?

Wird das Wallis Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2026?
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Wird das Wallis Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2026?
Foto: C.Perret/Obergoms Tourismus

Quelle: RZ 1

Swiss Olympic will im Wallis das olympische Feuer neu entfachen. Dazu ist die Unterstützung der gesamten Walliser Bevölkerung nötig. Daran gibt es Zweifel.

«Es darf nicht sein, dass eine Region beleidigt ist, weil sie keine olympische Disziplin austragen kann», sagte Markus Murmann vor einer Woche der RZ. Die Aussage klingt harmlos. Doch es steckt mehr dahinter. Obwohl sich die Walliser Bevölkerung in den 1990er-Jahren für eine Bewerbung der Olympischen Winterspiele 2002 und später 2006 ausspricht, gibt es einzelne Regionen, die gegen eine Kandidatur stimmen. Bei einer Abstimmung ist es die Bevölkerung der Tourismusmetropole Zermatt. «Weiss der Teufel, weshalb hier überhaupt jemand dagegen war», sagt der damalige Verkehrsdirektor von Zermatt, Amadé Perrig, später dem «Beobachter». Ist es der Neid, der einen Teil der Bevölkerung am Fuss des weltberühmten Matterhorns an der Grossveranstaltung zweifeln lässt? Mit elf Stimmen Differenz bodigen die Zermatter die Defizitgarantie des Kantons Wallis für die Spiele. Jean-Daniel Mudry, Generaldirektor der Olympiakandidaturen von «Sion 2002» und «Sion 2006», erinnert sich: «Auch wenn das Resultat aus Zermatt damals überrascht hat, bin ich überzeugt, dass die Walliser Bevölkerung hinter den Spielen stand», sagt er und nennt dazu einige Fakten.

Mudrys ­Hoffnung
Die Kosten für die damalige Kandidatur (3,6 Millionen Franken) sollen zu drei gleichen Teilen auf Bund, Kanton und der Stadt Sitten aufgeteilt werden. Bis Mudry eine neue Lösung findet: «Ich wollte, dass die Stadt Sitten statt den vorgesehenen 1,2 Millionen Franken 600 000 Franken einbringt und die restlichen 600 000 Franken von den Gemeinden finanziert werden.» Mudry setzt den Vorschlag um und überzeugt sämtliche (!) Walliser Gemeinden von seinen Plänen. Dass die Schweiz nach der bitteren Niederlage nun erneut versucht, die Spiele ins Wallis zu holen, findet er gut. «Nach der Analyse der Kandidatur von 2006 habe ich immer betont, wie wichtig es ist, beim nächsten Versuch eine Schweizer Kandidatur ins Rennen zu schicken, das ist diesmal der Fall.» Zudem findet es Mudry wichtig, dass man nicht mit einer Person alleine ins Olympia-Rennen steigt. «Christian Constantin alleine hätte schlechte Chancen gehabt», sagt Mudry. Steht für die Kandidatur 2026 nun jedoch der Neid der Walliser, die keine Disziplin austragen können, als Olympia-Killer im Weg? «Nein, das glaube ich nicht», sagt Mudry. Ob da die Vorhersage des Altbundesrats und früheren Sportministers, Adolf Ogi, wahrscheinlicher ist? Der sagte kurz vor der Vergabe der Spiele Ende 1990er-Jahre: «Wir holen die Spiele jetzt oder nie in die Schweiz.»

Simon Kalbermatten

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Kommentare

  • Markus Imbodu, Visp - 90

    Neid? Wohl eher eine Gesunde Porition Skepsis. Dazu profitieren von solchen Spielchen in erster Linie immer die Personen... z.B Multimillionäre wie CC dank Bauprojekten. Von mir aus ein FETTES NEIN.

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