Täsch | Die Oberwalliser Musikgesellschaften stellen sich vor
Musikanten aus der wunderschönen Alpenwelt
Anlässlich des Tages der Blasmusik vom 7. März 2010 widmete der bekannte Arrangeur Erwin Zsaitsits der Musikgesellschaft «Täschalp» eine Eigenkomposition mit dem Namen «Täschalp Polka». «Musikanten sind wir aus der wunderschönen Alpenwelt. Lieder und schönen Klang tragen wir durch das Land. Musikanten sind wir, spielen nur mit Gefühl, kommen von der schönen Täschalp her mit Blasmusik», lautet der dazugehörige Text von Sven Landen. Wie kam die MG «Täschalp» zu dieser Ehre? «Wir haben ihn damals für ein Probewochenende zu uns nach Täsch eingeladen», sagt Nicole Mooser (29), welche als Vereinspräsidentin die Harmonie der 3. Stärkeklasse seit drei Jahren leitet. Als Dank habe Zsaitsits ihnen schliesslich die ortseigene Polka arrangiert.
Der kleinste Verein zeigt Grösse
Die 1912 gegründete Musikgesellschaft feierte vor sieben Jahren ihr 100-jähriges Bestehen. In diesem Jahr war Täsch wieder an der Reihe, um das 71. Bezirksmusikfest des «weissen Zenden» durchzuführen. «Für uns als kleinster Verein des Bezirks Visp war es eine grosse Herausforderung, um das eintägige Fest über die Bühne zu bringen», erklärt die Präsidentin. Mit aktuell 20 Aktiven inklusive des Dirigenten, Daniel Lauber, und der Fahnendelegation war man Ende Mai auf die Unterstützung zahlreicher Helfer angewiesen. «Wir sind stolz darauf, dass sich an die 200 Leute finden liessen, die anpackten und uns unterstützten.» Ähnlich engagiert zeigte sich die Dorfmusik zwei Jahre zuvor bei der dritten Heimattagung. «Während des Dorffests waren wir für das Festzelt zuständig.» Ein Wermutstropfen ist, dass die Täscher Musik seit einiger Zeit nicht mehr an Anlässen wie dem Oberwalliser oder dem Kantonalen Musikfest teilnimmt. «Für den Wettbewerb macht es keinen Sinn, wenn wir mit einem solch kleinen Ensemble vor der Jury aufspielen.» So würden ausser bei den Trompeten und den Eufonien die einzelnen Register jeweils aus einem Musikanten bestehen, so Mooser.
Zuwachs erwünscht
Seit 18 Jahren spielt die Präsidentin aktiv bei der «Täschalp» mit. Auch in Sachen Vorstandsarbeit ist sie schon länger dabei. «Angefangen habe ich als Aktuarin. Als vor drei Jahren der damalige Präsident sein Amt abgeben wollte, war für mich klar, dass ich mich als Präsidentin für die ‹Täschalp› einsetzen will», sagt Mooser. Schliesslich sei ihr vom Grossvater her, welcher mehr als 50 Jahre in St. Niklaus musizierte, die Blasmusik in die Wiege gelegt worden. Als langjähriges Mitglied zählt die bald 30-jährige Trompeten- und Waldhornspielerin dennoch zu den Jüngsten im Verein. «Wir versuchen alles Mögliche, um die Jugend von einer Mitgliedschaft zu überzeugen.» So gingen sie beispielsweise regelmässig in die Schulen, um dort die Instrumente vorzustellen, über das Vereinsleben zu berichten sowie die Musikschule zu erklären. «Auch wenn der Erfolg noch spärlich ist, geben wir nicht auf», hofft die Präsidentin weiterhin auf Zuwachs.
Thomas Allet
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