Ausserberg | Gemeinderat unter Beschuss

Mobbing und Prügel: Das steckt hinter dem Politkrimi in Ausserberg

In Ausserberg kam es zu einer unschönen Politaffäre.
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In Ausserberg kam es zu einer unschönen Politaffäre.
Foto: Walliser Bote

Quelle: RZ 0

Mit der stillen Wahl von Pascal Schmid (CVP) in den Ausserberger Gemeinderat geht im Suonendorf eine unschöne Politaffäre zu Ende. Eine Retrospektive auf Mobbing und Gewalt in der Dorfpolitik.

Offiziell lautete die Begründung für den Rücktritt von CSP-Gemeinderat Ueli Lauber im November 2018 – gesundheitliche Gründe. An der Neujahrsfeier legte Gemeinde­präsident Theo Schmid dann allerdings die Karten auf den Tisch. Der Grund für Laubers Ausscheiden aus dem Rat waren gesundheitliche Probleme, ausgelöst durch Mobbing. Schmid verurteilte die Vorgänge aufs Schärfste, blieb, was Einzelheiten betraf, auch gegenüber dem «Walliser Boten», jedoch vage. «Hier geht es um eine Privatsache. Es ist aber schade, dass in einem kleinen Bergdorf, wo jeder jeden kennt, so etwas passiert. Seitens der Gemeinde wollen wir auch nicht, dass falsche Gerüchte die Runde machen», liess sich Schmid vom WB zitieren.

Gerüchte en masse

Gerüchte gab und gibt es natürlich trotzdem. So wird in Ausserberg ­gemunkelt, dass das Mobbing gegen Ueli Lauber vor allem von einer Person ausging. E. K.* soll Lauber über Monate hinweg zugesetzt ­haben. Was genau der Auslöser für den Streit war, scheint man im Suonendorf zwar nicht zu wissen, immer wieder wird jedoch darauf hingewiesen, dass E. K und Lauber offenbar aneinandergeraten sind, als sie im gleichen Haus wohnten.

Prügel im Feld

Unschöner Höhepunkt der Mobbingangelegenheit soll dann im letzten Jahr ein tätlicher Angriff auf Lauber gewesen sein. Lauber soll demnach mit einem Begleiter einen Wanderweg kontrolliert haben, als E. K. auftauchte und den Begleiter unter einem Vorwand weglockte. Danach soll E. K. Lauber tätlich angegangen sein und diesen verletzt haben. Dieser Vorfall soll das Fass zum Überlaufen und Lauber dazu gebracht haben, sein Amt niederzulegen.

Keine Wahl aus Rache

Und nun hätte in Ausserberg also ein neuer Gemeinderat gewählt werden müssen. In Ausserberg hiess es darum in den letzten ­Tagen, dass man im Falle einer freien Wahl doch E. K. die Stimmen geben könnte, schliesslich sei dieser ja verantwortlich dafür, dass überhaupt ein neues Ratsmitglied gewählt werden müsse. Mit der stillen Wahl von Pascal Schmid ist man einem solchen Szenario jedoch zuvorgekommen. Das freut einen langjährigen Kenner der Ausserberger Politik, der anonym bleiben möchte, denn eine Wahl von E. K. aus Rache wäre «ein Schritt in die absolut falsche Richtung» gewesen». E. K. sei schliesslich über 70 und hätte eine allfällige Wahl daher wohl leicht ablehnen können. Zudem, so der Politkenner, müsse der Rat schliesslich auch mit Mit­gliedern besetzt werden, die motiviert seien, sich für das Dorf einzusetzen, weshalb die stille Wahl zu begrüssen sei.

Martin Meul

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