Region | Wallis
«Mit Blumen kann man alles sagen»
Wallis | In zwei Tagen ist Valentinstag. Am Tag der Verliebten werden traditionell viele Blumen verschenkt. Doch gibt es Alternativen zu den klassischen roten Rosen?
Tausende rote Rosen werden jedes Jahr am Valentinstag verschenkt. Sie sind der Klassiker, wenn es darum geht, jemandem seine Liebe zu zeigen. «Rosen sind eindeutig die beliebtesten Blumen am Valentinstag», sagt Corinne Theler vom «Blüetutröim» in Visp. «Ich denke auch nicht, dass sich das je ändern wird.» Gleiches hört man im «Le Ballon» in Brig. «Die roten Rosen werden klar am meisten verkauft», sagt Floristin Nathalie Fux. «Aber es gibt auch Leute, die gerne mal eine weisse oder eine rosa Rose verschenken.»
Die Sprache der Blumen
Neben dem klassischen «Ich liebe dich», das mit roten Rosen ausgedrückt wird, kann man mit Blumen noch viel mehr sagen. Die sogenannte Blumensprache geht zurück auf die Haremsdamen im osmanischen Reich. Sie verstanden sich darauf, ihre Gefühle mit verschiedenen Blumen und deren Arrangements auszudrücken. War eine Haremsdame beispielsweise wütend auf den Sultan, so sprach sie ihn nicht darauf an, sondern arrangierte die Blumen um. «Mit Blumen kann man alles sagen», erklärt Corinne Theler. «Besonders mit den zarten Frühlingsblumen wie Tulpen, Freesien oder Ranunkeln kann man wunderbar ein ‹Merci›, eine Aufmerksamkeit oder auch ein ‹Es tut mir leid› zum Ausdruck bringen». Dabei kommt es heute nicht mehr so stark auf die Bedeutung der einzelnen Blumen an. «Früher hatten die Blumen sehr klare Bedeutungen, Nelken waren zum Beispiel Totenblumen», sagt Nathalie Fux. «Das ist heute nicht mehr so strikt. Wichtig ist, mit welchem Gefühl eine Blume verschenkt wird.» Corinne Theler rät aber zu einer gewissen Vorsicht. «Manche Menschen bringen vor allem weisse Blumen, wie Callas oder weisse Lilien noch von früher mit dem Tod in Verbindung, darum ist bei weissen Blumen etwas Bedacht angebracht.»
Rosen doppelt so teuer
Derweil wird der Valentinstag gerne als Tag der Floristen bezeichnet. Die Blumengeschäfte würden die grosse Nachfrage nutzen, um richtig Geld zu machen. Die Preise für roten Rosen seien an diesem Tag schnell einmal doppelt so hoch wie normal. «Die höheren Preise liegen nicht an uns Floristen», sagt Manon Gsponer vom «Le Ballon». «Blumen werden an Börsen gehandelt. Steigt die Nachfrage wie am Valentinstag, so steigt der Preis, zu dem wir die Blumen einkaufen können.» Der Preisaufschlag passiert also nicht im Blumengeschäft, sondern schon vorher. «Teilweise kosten die Rosen für uns im Ankauf dreimal so viel wie üblich», sagt Gsponer. «Für uns heisst das, dass wir sehr gut kalkulieren müssen, wie viele Rosen wir brauchen.» Zudem könne der Preisanstieg nicht voll auf die Kunden abgewälzt werden. «Niemand bezahlt 18 Franken für eine Rose», so Gsponer.
Martin Meul
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