Brig-Glis | Livio Summermatters Erfolge als Skeletonfahrer

Mit 140 km/h im Eiskanal

Livio Summermatter: Das Fernziel sind die Olympischen Spiele.
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Livio Summermatter: Das Fernziel sind die Olympischen Spiele.
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Livio Summermatter gewann an der Jugend-Olympiade die Bronzemedaille.
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Livio Summermatter gewann an der Jugend-Olympiade die Bronzemedaille.
Foto: Thomas Lovelock/Olympic Information Services

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Livio Summermatter wurde Mitte Februar Schweizer Vizemeister im Skeleton. Im Vormonat sorgte er mit seinem dritten Platz an der Jugend-Olympiade in St. Moritz für den ersten Schweizer Medaillengewinn im Skeleton überhaupt in der Geschichte der Jugend- Winterspiele. Dabei fuhr der 17-jährige Gliser erst vor zwei Jahren zum ersten Mal den Eiskanal hinunter.

Livio Summermatter ist im Skeleton ein Quereinsteiger. Eigentlich ist er Leichtathlet. Angefangen mit Laufsport, ist heute der Zehnkampf seine bevorzugte Disziplin. Am Zehnkampf schätzt der Gliser die Vielseitigkeit, gehören doch die Disziplinen Weitsprung, Hochsprung, Stabhochsprung, Diskus, Speerwurf und Kugelstossen sowie die Laufdisziplinen 100 m, 110 m Hürden, 400 m und 1500 m dazu. Im vergangenen Jahr erreichte er an den Schweizer Junioren-Meisterschaften im Zehnkampf den siebten Rang. «Die Sportart Skeleton kannte ich bis vor zwei Jahren gar nicht», erzählt Summermatter. Angefangen hat alles damit, dass er nach dem Jugend-Leichtathletik-Anlass «UBS-Kids Cup» von Swiss Sliding, dem Schweizer Bob-, Skeleton- und Rodelverband, zu Schnupperfahrten auf der Bobbahn in St. Moritz eingeladen wurde. «Im Sprint auf den ersten 30 Metern bin ich einer der Schnellsten», sagt Summermatter, «und da schnelle Startzeiten sowohl im Bob wie auch im Skeleton enorm wichtig sind, hat mich Swiss Sliding eingeladen.»

Probefahrt in St. Moritz

Im Januar 2018 durfte der damals 15-Jährige dann je zwei Probefahrten im Bob und mit dem Skeletonschlitten auf der Bobbahn in St. Moritz machen. Die Bobfahrt behagte ihm nicht so, Skeleton dafür umso mehr. Der Name Skeleton kommt aus dem Englischen, da der Schlitten an ein stählernes Skelett erinnert. Beim Skeleton starten die Fahrer im Stehen und springen nach einem kurzen Anlauf auf den Schlitten. Auf dem Bauch liegend, erreichen sie dann kopfvoran eine Geschwindigkeit von bis zu 145 km/h. «Das ist schon ein unglaubliches Gefühl, so schnell den Eiskanal hinunterzuflitzen und den Schlitten allein durch Gewichtsverschiebungen zu steuern. Man spürt förmlich das Adrenalin», schwärmt Summermatter.

Der Zehnkampf ist eine gute
Ergänzung zum Skeleton
Livio Summermatter

Bronze an Jugend-Olympiade

Die Trainer von Swiss Sliding waren vom Talent des jungen Oberwallisers so beeindruckt, dass er gleich ins Förderprogramm aufgenommen wurde. Sein Talent stellte er mit einigen Erfolgen unter Beweis: So qualifizierte er sich für die Olympischen Jugend-Winterspiele in St. Moritz, wo er diesen Januar die Bronzemedaille gewann. Damit holte er die erste Schweizer Skeleton-Medaille in der Geschichte der Jugend-Winterspiele. Im Februar wurde er dann Schweizer Meister in der U23 und Vizemeister bei den Herren. In der kommenden Saison will er bei den Junioren an Europacuprennen und wenn möglich an Intercontinental-Cup-Rennen starten.

Ambitionierte Ziele

Die Kombination der beiden Sportarten Zehnkampf und Skeleton findet Summermatter ideal: «Der Zehnkampf ist eine gute Ergänzung zum Skeleton, da dort Schnelligkeit, Sprungkraft und koordinative Fähigkeiten trainiert werden.» Solange es möglich ist, will der 17-Jährige weiterhin beide Sportarten ambitioniert betreiben. Dafür trainiert er neben seiner Ausbildung zum Orthopädisten fünf Mal die Woche. Für die Zukunft hat sich der Sportler ambitionierte Ziele gesetzt: «Ich möchte im Skeleton einmal an Olympischen Winterspielen teilnehmen können. Vielleicht 2022 in Peking oder dann 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo.»

Frank O. Salzgeber

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