Saas-Fee | Skilehrer im Schweizer Fernsehen
«Man gewöhnt sich schnell an die Kamera»
Die Dokuserie «SRF bi de Lüt – Die Skilehrer» zeigt das Leben von vier Skilehrern aus Saas-Fee auf und neben der Piste. Gabriel Anthamatten, Leiter der Skischule Saas-Fee, spricht über die Dreharbeiten.
Herr Anthamatten, zusammen mit Ihren Skilehrerkollegen Steffi Bumann, Simone Donati und Fabian Zurbriggen stehen Sie im Mittelpunkt der dreiteiligen Dokuserie «SRF bi de Lüt – Die Skilehrer». Ist es nicht sehr ungewohnt, wenn Sie auf der Skipiste plötzlich von einem Kamerateam begleitet werden?
Anfangs war dies sicher sehr speziell. Wir waren alle auch etwas nervös. Aber man gewöhnt sich relativ schnell an die Kamera. Jeder von uns wurde ja insgesamt rund zehn Tage von einem Kamerateam begleitet. Bald vergisst man, dass daneben überhaupt die Kamera läuft.
Was für Reaktionen bekommen Sie auf die Sendung?
Wir haben sehr schöne und positive Reaktionen erhalten. Viele Leute aus dem Dorf und auch Gäste haben mich und meine Skilehrerkollegen auf die Sendung angesprochen. Der Beitrag über die Skilehrer ist beste Werbung für die ganze Destination Saas-Fee. Die Aufnahmen sind sehr realitätsbezogen. Nichts ist gespielt, nichts wurde zweimal aufgenommen, alles ist wirklich 1:1.
Das Fernsehteam begleitete die vier porträtierten Skilehrer nicht nur auf, sondern auch neben der Piste.
Genau, es wäre ein bisschen langweilig, wenn dreimal 45 Minuten lang nur der Skiunterricht gezeigt wird. Deshalb wurden wir auch in unserer Freizeit von den SRF-Leuten begleitet, damit der Zuschauer auch Einblick in unser Leben neben der Skipiste erhält. Heraus kam ein guter Mix, wie ich finde.
Was hat Gabriel Anthamatten für ein spezielles Hobby?
In meiner Freizeit bin ich ein leidenschaftlicher Jäger. SRF hat mich und meinen Vater einen Tag lang auf der Niederjagd begleitet.
Ihr Kollege Fabian Zurbriggen wurde von einem SRF-Kamerateam sogar bis nach China begleitet. Was hat er in Asien gemacht?
Fabian hat mit den Chinesen einen Deal: Er darf dort Werbung machen für die Destination Saas-Fee. Dafür hilft er vor Ort bei der Ausbildung angehender chinesischer Skilehrer. Es ist ideal, wenn man solche Typen hat, welche die Sprache und die Mentalität kennen. Andere Orte verpflichten chinesische Skilehrer, wir haben Fabian.
Sie kommen aus Almagell und sind jetzt mit 25 Jahren schon Chef der Skischule Saas-Fee. Bekommen Sie da nie Probleme?
Nein, überhaupt nicht. Ich wurde hier vor fünf Jahren herzlich aufgenommen, wir arbeiten sehr gut zusammen und so erstaunt es nicht, dass jetzt einmal ein Almageller die Skischule Saas-Fee leitet.
In den Hauptwochen unterrichten in Saas-Fee 80 bis 90 Skilehrer rund 500 Schüler, die von den unterschiedlichsten Ländern herkommen. Fallen Ihnen da Mentalitätsunterschied auf?
Ganz klar merkt man da Unterschiede. Wenn sich genug englischsprachige Kinder angemeldet haben, machen wir mit ihnen sogar eigene Klassen. Für den Skilehrer selbst ist es interessant, wenn er zwei Sprachen, zwei verschiedene Mentalitäten, ein bisschen mischen kann. Dies macht seine Aufgabe noch reizvoller und tut auch den Kindern gut. Was mir auffällt: Morgens am Sammelpunkt der Skischule sind die Schweizer praktisch immer die pünktlichsten.
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