Leukerbad | Reinigt Leukerbad sein Abwasser bald in Gampel?

«Leukerbad kann kommen»

Der Betriebsleiter der ARA «Radet», Reinhard Bregy, vor einem Reinigungsbecken.
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Der Betriebsleiter der ARA «Radet», Reinhard Bregy, vor einem Reinigungsbecken.
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In die ARA ­Leukerbad muss investiert werden. Als mögliche ­Lösung ist dabei aber auch ein Anschluss an eine ARA im Talgrund im Gespräch. Hier wäre man dafür gerüstet.

Die ARAs touristischer Gemeinden unterliegen saisonbedingt starken Belastungsschwankungen. Dies stellt erhöhte Anforderungen an die Reinigungsleistung. Davon betroffen ist auch die 1980 in Betrieb genommene Anlage im Bäderdorf. So soll diese gemäss eines Berichts der Firma «Hunziker Betatech AG» einen hohen Sanierungs- und Erneuerungsbedarf aufweisen. Das auf Wasser und Umwelt spezialisierte Unternehmen arbeitet darum seit Längerem an einer Studie mit möglichen Lösungen. Dazu zählen demnach entweder eine Sanierung oder aber ein Anschluss an eine ARA im Talgrund. So steht es ebenfalls in der kantonalen Bilanz der Abwasserreinigung 2015. Bei einem Anschluss ist auch die ARA «Radet» in Gampel im Gespräch. In dieser wird bereits das Abwasser von zahlreichen umliegenden Gemeinden wie beispielsweise Gampel-Bratsch, Turtmann-Unterems, Leuk oder aber Albinen gereinigt. Wie der «Radet»-Betriebsleiter, Reinhard Bregy, erklärt, wäre dies im Fall Leukerbad mit kleineren Anpassungen grundsätzlich machbar. Und auch bezüglich der touristisch bedingten Belastungsschwankungen hat er keine Bedenken: «Wir haben die Kapazität und aus meiner Sicht würde es sogar Sinn machen.»

Kantonale Strategie

Das Ziel von zentralen ARAs verfolgt offenbar auch der Kanton, wie der Dienstchef ad interim bei der kantonalen Dienststelle für Umweltschutz, Simon Reist, erklärt: «Ein Gemeindeverband bei den Reinigungsanlagen entspricht unserer Strategie.» Im Fall Leukerbad werde intensiv an einer Lösung, sprich Sanierung oder Anschluss, gearbeitet. Setzt Leukerbad schliesslich auf die Variante Anschluss, müsste vom Bäderdorf kein komplett neuer Anschluss bis nach Gampel hin erstellt werden. Bregy: «Da die Gemeinde Albinen zu unserem Verband gehört, würde das Badner Abwasser unterhalb von Albinen im Gebiet ‹Tschingere›, in einer neu zu erstellenden Leitung in deren bestehendes Netz geführt.» Und politisch? «Die Gemeinde kann sich entweder einkaufen oder einmieten. Das ist Gegenstand von Verhandlungen.» Stehe das einmal fest, so würden für das neue Verbandsmitglied die selben Konditionen gelten wie für die anderen: «Ein Drittel der jähr­lichen Betriebskosten wird anhand des jeweiligen Bauvolumenanteils der jeweiligen Dörfer verrechnet. Die anderen zwei Drittel werden neu ab dem nächsten Jahr anhand der effektiv gelieferten Wassermenge der einzelnen Gemeinden in Rechnung gestellt.» Ob das Badner Abwasser in Zukunft nun in der zu sanierenden gemeindeeigenen Anlage oder extern gereinigt wird, ist offen. So erklärt Gemeindeschreiber Ernst Hubler, dass zuerst die Studienresultate abgewartet würden und dann entscheide die Urversammlung.

Peter Abgottspon

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