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Leben zwischen Bern und Raron

Flavian Wyer: «Mehr Trainings würden zeitlich nicht drinliegen.»
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Flavian Wyer: «Mehr Trainings würden zeitlich nicht drinliegen.»
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Flavian Wyer ist Eishockeystürmer beim EHC Raron. Der Visper über die Ambitionen des 2.-Ligisten und sein Zeitmanagement.

Er ist talentiert und ambitioniert. Und er ist Topscorer beim EHC Raron. Dabei hat er seine Schlittschuhe bereits einmal an den Nagel gehängt. Flavian Wyer (26) aus Visp arbeitet und studiert in Bern. Dies wurde ihm zusammen mit dem Druck der 1. Liga zu viel, weshalb er während eines Jahres kein Eishockey mehr spielte.

Neuanfang in Raron

Der Entschluss, wieder auf das Eis zu kommen, war nicht einfach. «Der damalige Präsident des EHC Raron hat mich überzeugt, wieder Eishockey zu spielen», sagt Wyer. Ein zweiter Grund sei gewesen, dass viele Kollegen aus der Juniorenzeit in Raron spielen. Da habe er sich entschlossen, einen Neustart zu wagen. «Der EHC Raron soll auch keine Übergangslösung sein. Hier werde ich geschätzt, und ich kann dem Verein helfen.» Wyer hat keine Ambitionen, in den nächsten zwei, drei Jahren wieder in der 1. Liga zu spielen. Er sagt: «Sollte Raron in den nächsten fünf Jahren aufsteigen, kann man darüber reden, aber momentan bin ich in der 2. Liga zufrieden.» Auch deshalb, weil er täglich nach Bern reist, wo er arbeitet und studiert. «Es würde mir zeitlich nicht drinliegen, mehr Trainings zu besuchen.»

Schwieriges Zeitmanagement

Morgens früh auf den Zug, um zur Schule oder Arbeit zu fahren, dann wieder nach Raron, um zu trainieren (zweimal wöchentlich), danach bei den Eltern übernachten. So sieht der Alltag des Stürmers aus. Das Zeitmanagement ist auch bei Auswärtsmatches schwierig. «Ich reise für gewöhnlich mit dem Privatauto nach, um Zeit einzusparen. Denn der Mannschaftsbus fährt meistens früher ab, so bin ich zeitgleich da.» Dennoch findet Wyer zwischendurch Zeit, um zu reisen. «Da ich in jungen Jahren Eishockey quasi gelebt habe, benutze ich das Reisen eher, um ein wenig Abstand zu bekommen. Das hat mir eindeutig geholfen, und ich habe den Sport in diesen Momenten auch nicht gesucht.»

Einstieg über Umwege

Dass Wyer überhaupt Eishockey spielt, ist kein Zufall. «Seit ich meinen beiden älteren Brüdern beim Eishockey zugeschaut habe, wollte ich genau so gut werden wie sie. Aber das Eislaufen lag mir einfach nicht. Erst als mir meine Mutter Rollschuhe schenkte, ging es auch auf dem Eis besser. Wyer erzielte stets grössere Fortschritte. Er misst sich an seinem Vorbild Todd Elik. «Seine besonders gute Spielübersicht hat mir imponiert. Ich selber teile auch eher eine Scheibe, als dass ich selber ein Tor erzielen will.» Was liegt für den EHC Raron in der Liga drin? «Wir sind eine junge Mannschaft mit Qualität. Ich traue uns viel zu», sagt der Topscorer.

Finanzierung Eishalle im Endspurt

Der EHC Raron ist auch neben dem Eis engagiert. Um den langfristigen Verbleib in der Liga sicherzustellen und dem Team bessere Bedingungen zu ermöglichen, sucht der Klub nach Sponsoren für einen Eishallenbau. Es fehlen noch 160 000 Franken, um das Projekt zu stemmen. Die Verantwortlichen zeigen sich jedoch zuversichtlich, die
Finanzierung sicherzustellen.

Sebastian Walter

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