Täsch | Lawinenschutz im Gebiet «Täschwang» soll ausgebaut werden
Lawinen sollen Tunnelportal nicht mehr verschütten
Die Gemeinde will den Lawinenschutz im Gebiet «Täschwang» ausbauen. Dazu wurde ein Projekt Anfang August öffentlich aufgelegt, gegen das niemand einspricht.
Der Lawinenwinter 2018 steckt der Bevölkerung im Mattertal noch tief in den Knochen. Zur Erinnerung: Im Januar wie auch rund elf Monate später war Zermatt mehrere Tage von der Aussenwelt abgeschnitten. Grund dafür waren mehrere spontane sowie künstlich ausgelöste Lawinen, welche die Strasse Täsch–Zermatt und den ÖV-Zubringer der Matterhorn Gotthard Bahn (MGB) verschütteten. Der Touristenort war teilweise nur via Luftbrücke erreichbar. Für die Gemeinde Täsch Grund genug, um für mehr Schutz zu sorgen. «Wir haben Anfang August die Pläne sowie die Unterlagen zum Bau eines Lawinenablenkdamms im Gebiet ‹Täschwang› öffentlich aufgelegt», sagt Mario Fuchs, Täscher Gemeindepräsident. Das Projekt beinhalte auch die Erstellung einer Baupiste für den Damm sowie den Einbau von drei Lawinensprengmasten, wovon zwei auf dem Gemeindegebiet von Zermatt zu stehen kämen, so Fuchs. Das Resultat: Gegen das Projekt gab es nach Ablauf der 30-tägigen Frist keine Einsprache, sodass nun der Kanton gefordert ist, das Gesuch rasch zu behandeln. «Wir rechnen mit einem Baustart im kommenden Frühjahr, um hoffentlich auf den Winter 2020/2021 den neuen Damm sowie die drei Sprengmasten in Betrieb nehmen zu können», sagt Fuchs.
Ausbau Galerie keine Option
Als Folge des Lawinenunglücks von 1985, bei dem es mehrere Todesopfer zu beklagen gab, wurde damals auf der Zubringerstrasse zwischen Täsch und Zermatt eine Schutzgalerie gebaut. «Aus heutiger Sicht muss man sagen, dass die Galerie zu kurz ist», so Fuchs. Trotzdem sei ein Ausbau keine Option, da dieser deutlich teurer wäre als die geplante Erstellung des Schutzdamms mit den Sprengmasten. Die derzeit budgetierten Kosten beliefen sich auf rund 1,9 Millionen Franken, die zwischen dem Kanton, der MGB, der Grande Dixence sowie den Gemeinden Zermatt und Täsch aufgeteilt würden. «Zudem bietet eine Verlängerung keinen zusätzlichen Schutz für das Trassee der MGB», sagt Fuchs. Für die IG «Sichere Zufahrt Zermatt» ist die präsentierte Lösung in Ordnung. «Solange Naturereignisse wie beispielsweise im März 2014 nicht regelmässig auftreten, können wir mit den geplanten Massnahmen in ‹Täschwang› gut leben», so Florian Julen von der IG «Sichere Zufahrt Zermatt».
Thomas Allet
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