Region | Visp/Raron

Landwirte wollen Gleichbehandlung

Einige Böden in der landwirtschaftlichen Zone müssen saniert werden.
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Einige Böden in der landwirtschaftlichen Zone müssen saniert werden.
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Bei der anstehenden Sanierung der mit Quecksilber belasteten Böden fordern die Landwirte Gleichberechtigung mit den anderen Bodenbesitzern.

In der Region zwischen Visp und Raron müssen auch einige Böden in der landwirtschaftlichen Zone saniert werden. Obwohl die Grenzwerte hier viel höher sind als in der Wohnzone, nämlich 20 Milligramm Quecksilber pro Kilogramm Erde (mg Hg/kg) statt 2 mg HG/kg, sind doch einige Quadrat­meter von der Sanierung betroffen. Die Oberwalliser Landwirtschaftskammer OLK fordert nun, dass diese landwirtschaftlichen Nutzflächen mit der gleichen Priorität saniert werden wie die anderen Böden. «Es kann nicht sein, dass die Landwirtschaft hinter den Bedürfnissen anderer zurückstecken muss», sagt Dominic Eggel, Präsident der Kommission Politik und Gesellschaft der OLK und Vertreter der OLK in der IG Quecksilber. «Die finanzielle Belastung für die betroffenen Landwirte ist gross, deshalb muss auch bei den landwirtschaftlichen Flächen so schnell wie möglich etwas unternommen werden.» Eggel meint damit, dass die Landwirte bei einem Nutzungsverbot ihrer Flächen doppelt betroffen sind. «Einerseits spüren die Bauern das Nutzungsverbot direkt, da sie auf den Böden ja nichts mehr produzieren dürfen», sagt er. «Andererseits entgehen den Landwirten die Direktzahlungen des Bundes, die nach der bewirtschafteten Fläche ausgezahlt werden.» Darum müssten beim Sanierungsplan von Kanton und Lonza die Landwirte genauso berücksichtigt werden wie alle anderen Bodenbesitzer. Die Oberwalliser Landwirtschaftskammer arbeitet aus diesem Grund eng mit der IG Quecksilber zusammen, um die Inte­ressen der Landwirte zu wahren.

«Fragliche Anbauempfehlungen»

Neben den sanierungspflichtigen landwirtschaftlichen Böden stellt sich für die OLK die Frage, wie es mit jenen Flächen weitergehen soll, die eine Belastung von 0,5 bis 20 mg Hg/kg aufweisen. Der Kanton hat für diese Böden Empfehlungen herausgegeben, wie diese Flächen genutzt werden sollten, beziehungsweise was auf ihnen angebaut werden sollte. So sollte dort kein Vieh mehr grasen. «Das ist eine seltsame Empfehlung», findet Dominic Eggel. «Grasen lassen soll man nicht, aber wenn man das Gras mäht, es trocknet und dann verfüttert ist das in Ordnung?» Auch daran, dass nicht mehr alles angebaut werden sollte, stösst sich der Vertreter der Landwirte. «Der Kanton hat in den letzten Jahren immer wieder Untersuchungen gemacht, ob unser Getreide, unsere Milch oder unser Fleisch in irgendeiner Form belastet ist», sagt Eggel. «Die Resultate waren alle negativ.» Darum müsse der Kanton bei den Nutzungseinschränkungen noch einmal über die Bücher: «Wir fordern eine gewisse Kulanz», sagt Dominic Eggel. «Schliesslich geht es hier um die Existenzgrundlagen der Landwirte.»

Martin Meul

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