Wildes Parkieren soll nicht mehr erlaubt sein. So will es ein neues Parkkonzept. Die damit verbundenen Parkgebühren werden seitens des Tourismus infrage gestellt

Weil es an öffentlichen Parkplätzen fehlt, wird im Turtmanntal fleissig wild parkiert. Wie RZ-Leser wissen, soll ein neues Konzept Abhilfe schaffen. So sollen im Gebiet «Pfaffenholz» sowie zuhinterst im Tal, im Gebiet «Vorders Sänntum», zwei öffentliche Parkplätze entstehen. Diese werden gemäss damaliger Auskunft des Gemeindepräsidenten von Turtmann-Unterems Marcel Zenhäusern nach Möglichkeit schon bald realisiert.Auch der vorhandene Parkplatz bei der Anfahrt ins Tal in Oberems gehört zum Konzept. Von dort aus würden die Besucher per Bus ins Tal gelangen. Die Abstellplätze wären mittels abgestuften Tarifen kostenpflichtig gewesen. Nach dem Prinzip: Je weiter hinten im Tal parkiert wird, umso höher die Gebühr.

Nicht in Stein gemeisselt

Zenhäusern liess im selben Artikel jedoch durchblicken, dass in bestimmten Zonen, namentlich beim «Brändjisee» weiterhin «freies Parken» möglich sein soll. Er sagte: «Wenn dort jemand grillieren will, können wir von den Besuchern doch nicht erwarten, dass sie dorthin entweder mit dem Bus aus Oberems oder zu Fuss von einem über einen Kilometer entfernten Parkplatz gelangen.» Die drei am Turtmanntal beteiligten Gemeinden Turtmann-Unterems, Oberems und Ergisch (das Tal befindet sich auf deren Territorium) würden dies noch einmal überdenken und zu gegebener Zeit über das weitere Vorgehen informieren.

Skeptische Touristiker

Solange will die RZ aber nicht warten und hat sich in der Zwischenzeit in der Region umgehört. So stellt der Präsident von Turtmantal Tourismus, Heinz Oggier, das geplante abgestufte Tarif­system infrage: «Wenn wir im Tal anfangen Bussen zu verteilen, so ist das schlechte Reklame. Das Konzept muss zwingend noch einmal überdacht werden.» Die geplanten Parkplätze hingegen befürwortet Oggier. Immer wieder sei es von herumlaufendem Vieh zu Schäden an frei abgestellen Autos gekommen. «Es ist höchste Zeit für abgesperrte Parkmöglichkeiten», sagt er. Im Zusammenhang mit dem Bau der Parkplätze geht er noch einen Schritt weiter und wirft die Frage nach öffentlichen WCs auf. «Vor allem beim ‹Vordern Sänntum› würden solche Sinn machen. Von hier aus machen sich viele Besucher auf den Weg zu einer Tagestour», erklärt er. Darum sein Vorschlag: «Damit wir zusammen eine für das Turtmanntal optimale Lösung finden können, schlage ich eine gemeinsame Sitzung mit allen Leistungsträgern wie Gemeinden, Alpgenossenschaft und Tourismus vor.»