Ernen | Das Warten auf KEV-Fördergelder

Kraftwerk-Projekt verzögert sich

Ernen plant eine Trinkwasserturbinierung.
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Ernen plant eine Trinkwasserturbinierung.
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Die Gemeinde Ernen will ein Trinkwasserkraftwerk errichten. Weil die KEV-Fördergelder zurzeit nicht gesichert sind, muss das Projekt vorerst auf Eis gelegt werden.

Ursprünglich hätten die Ernerinnen und Erner an der ausserordentlichen Urversammlung vom 8. Februar über das Projekt einer Trinkwasserturbinierung entscheiden sollen. Denn auch im Trinkwasser steckt nutzbares Energiepotenzial. Druckunterschiede oder Höhendifferenzen können in elektrischen Strom umgewandelt werden. Dabei wird das von der Quellfassung nach unten strömende Wasser kurz vor dem Reservoir turbiniert und so Strom erzeugt. Schweizweit wurden schon weit über hundert Trinkwasserkraftwerke­ realisiert. Weil die Stromproduktion auf die Qualität des Trinkwassers keinen Einfluss hat, stellt sie für viele Wasserversorgungen einen willkommenen Zusatzverdienst dar. Im Zuge der sowieso notwendigen Sanierung/Erneuerung der 80-jährigen Trinkwasseranlage wollte auch Ernen eine Trinkwasserturbinierungsanlage erstellen. Eine Vorstudie unterstrich die positiven Effekte. Nach Auskunft des zuständigen Erner Gemeinderates Heinz Seiler sind die Pläne der Anlage mittlerweile bewilligt. Die Realisierung einer Trinkwasserturbinierungsanlage in Ernen ist aber von der Zusicherung einer kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) abhängig. Die KEV wurde 2008 eingeführt, um den Bau von Anlagen, welche Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen, finanziell zu fördern. Im Moment ist die Nachfrage nach der KEV aber grösser als die zur Verfügung stehenden Fördermittel. Auch das Erner Projekt wurde deshalb auf die Warteliste gesetzt. Statt wie ursprünglich erhofft, im Frühling 2017 mit den Arbeiten beginnen zu können und die Anlage im Herbst 2017 in Betrieb zu nehmen, heisst es jetzt abwarten. Die ausserordentliche Urversammlung vom 8. Februar muss wohl abgesagt werden. «Vielleicht wissen wir nach der eidgenössischen Abstimmung zur Energiestrategie 2050 diesen Frühling mehr», sagt Seiler.

Frank O. Salzgeber

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