Turtmann | Uneinigkeit trotz Vertrag
Knatsch um Bustransporte im Turtmanntal
Ein neues Parkkonzept soll wildes Parkieren verhindern. Dieses soll nochmals überdacht werden. Laut einem bestehenden Vertrag ist das nicht mehr möglich.
Zwischen den Gemeinden Turtmann-Unterems, Ergisch und Oberems hängt der Haussegen schief. Zur Vorgeschichte: Um im touristisch wertvollen Turtmanntal wildes Parkieren einzuschränken, sollen im Tal zwei Parkplätze gebaut werden (sind bewilligt). Zudem ist auch der bestehende Parkplatz bei der Anfahrt ins Tal in Oberems Bestandteil des Konzepts. Von hier aus sollen die Besucher per Bus ins Tal gelangen (die RZ berichtete).
Unterschriebene Vereinbarung
So zumindest die ursprüngliche Idee. Denn wie der Gemeindepräsident von Turtmann-Unterems, Marcel Zenhäusern, in einem weiteren RZ-Artikel durchblicken liess, wolle man genau diese Bustransporte allenfalls noch einmal überdenken. «Wir wollen so viele Besucher wie möglich anziehen und sie nicht mit Parkbussen oder Bustransporten von einem Besuch abhalten», sagte er damals. Auch Ergisch stand den Transporten im Artikel skeptisch gegenüber. Und in Oberems war niemand für eine Stellungnahme erreichbar. Der Artikel blieb nicht ohne Folgen. Denn der RZ wurde danach anonym ein brisantes Dokument zugespielt. Das Papier mit dem Titel «Zusammenarbeits- und Partnerschaftsvertrag für den Busbetrieb Oberems–Turtmanntal» regelt und beschliesst demnach die besagten Bustransporte, unterschrieben im letzten Jahr von den Verantwortlichen aller drei Gemeinden. Ist diese Abmachung nun plötzlich nicht mehr gültig? Die RZ fragt nach und konfrontiert damit den Oberemser Gemeindepräsidenten Markus Grand: «Vertrag ist Vertrag. Dieser ist einzuhalten. Falls es anders sein sollte, brauchen wir künftig keine Verträge mehr zu unterschreiben», antwortet er unmissverständlich und pocht auf die Einhaltung.
Verunsicherte Präsidenten
Grand ist mit dieser Deutlichkeit alleine. Denn von seinen Präsidentenkollegen tönt es weitaus weniger konkret: «Die drei Gemeinden werden das weitere Vorgehen gemeinsam bestimmen», sagt der Ergischer Gemeindepräsident Gerhard Eggs, hörbar irritiert über die Anfrage. Und in Turtmann-Unterems lässt Gemeindepräsident Marcel Zenhäusern verlauten, dass zu diesem Thema vor Kurzem eine konstruktive Sitzung der drei Präsidenten stattgefunden habe und dass es im Moment nicht mehr dazu zu sagen gebe. «Alle drei Präsidenten werden zu gegebener Zeit gemeinsam über das weitere Vorgehen informieren», sagt er.
Peter Abgottspon
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Kommentare
Marcel Zenhäusern - ↑12↓7
Hier in der Üsserschwiiz bezahlen wir für die Art Strasse wie jene ins Turmanntal eine Gebühr von 10 Franken. Dies erfolgt ohne Murren. In diesem Preis ist der Parkplatz inbegriffen.
Beispiel: Murg (Walensee) bis Merlen 1100 M.ü.M, dann Wanderung zu Murgseen.
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Zyno - ↑13↓0
Gemeindefusion lässt Grüssen.... Ich bin mir sicher das da noch irgendwo noch eine 4te Gemeinde Absurdistan ist Zwischen Turtmann und Turtmanntal....
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Lena - ↑12↓1
Und wer darf dann doch noch reinfahren? Alle Chaletbesitzer? Und alle Freunde dessen? Alle Tierbesitzer? Und alle Freunde dessen? Alle, die da arbeiten? Und alle Freunde dessen? Poah, das gäbe ein echtes Gewurstel.
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ATT - ↑15↓4
In Jeizinen scheint die Sonne.
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mimi - ↑34↓1
früher konnte man wunderbare familienausflüge mit picknick und grillieren unternehmen! das tal ist prächtig. sollte nun alles mit parkplätzen und anschliessenden bustransporten verkompliziert werden, wird das ganze unterfangen sehr unattraktiv und man entscheidet sich dann lieber für einfachere varianten wir goms, lötschental oder baggerseen im unterwallis - schade!!!
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