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Kleiner Beutenkäfer bedroht Bienen

Noch sind die Oberwalliser Bienenstöcke vom Kleinen Beutenkäfer verschont geblieben.
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Noch sind die Oberwalliser Bienenstöcke vom Kleinen Beutenkäfer verschont geblieben.
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Kaum haben die Bienenzüchter die Gefahr durch die berüchtigte Varroamilbe halbwegs in den Griff gekriegt, droht den Bienen von einem neuen Schädling Ungemach.

Die Varroamilbe hat viel von ihrem Schrecken verloren. Durch mehrmalige Behandlung der Bienenstöcke mit Ameisensäure können rund 95 bis 98 Prozent der Varroamilben vernichtet werden. Die restlichen stellen für ein Bienenvolk keine grosse Gefahr mehr dar. Viel schlimmer ist gemäss dem kantonalen Bieneninspektor Franz-Josef Salzmann die Gefahr, welche von einem neuen Schädling ausgeht: dem Kleinen Beutenkäfer. Seine Larven können auch starke Bienenvölker innert kürzester Zeit vernichten. Der ursprünglich aus Afrika stammende Schädling erreichte im letzen Jahr Kalabrien. Obwohl als Sofortmassnahme sämtliche Bienenvölker innerhalb einer Sperrzone von zehn Kilometern vorsorglich vernichtet wurden, breitet sich der Kleine Beutenkäfer weiter aus. Kürzlich wurde er in der Region Florenz nachgewiesen.

Finger weg von Importvölkern

In der Schweiz versucht man die Ausbreitung des Schädlings mit allen Mitteln zu verhindern. So empfiehlt Salzmann, keine Völker aus dem Ausland zu importieren. Denn selbst wenn das Bienenvolk angeblich überprüft sei und über eine europäische Gesundheitsbescheinigung verfüge, biete dies keine absolute Sicherheitsgarantie. «Es tummeln sich auf dem Markt auch dubiose Händler.»

Ein bis zwei Jahre Gnadenfrist

Ein schon befürchteter Befall eines Bienenvolkes mit dem Schädling im Kanton Uri diesen März habe sich glück­licherweise als Fehlalarm erwiesen, so der Fachmann. «Wir hoffen, noch ein bis zwei Jahre zu gewinnen. Doch früher oder später wird der Kleine Beutenkäfer auch die Schweiz erreichen», befürchtet Salzmann, «das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.» Um zu verhindern, dass die Imker vom Kleinen Beutenkäfer ähnlich überrascht werden, wie in den 1970er-Jahren von der Varroa­milbe, hat Salzmann an fünf Überwachungsbienenständen, verteilt im ganzen Oberwallis, Fallen aufstellen lassen, damit der Kleine Beuten­käfer möglichst schnell entdeckt werden kann. Doch viele Optionen hat man bislang nicht. Das einzige erlaubte und wirksame Mittel gegen den Kleinen Beutenkäfer ist die vollständige Vernichtung der befallenen Bienenvölker. In der Schweiz ist die Anwendung von chemischen Mitteln nicht erlaubt, weil dadurch der Honig kontaminiert wird.

Frank O. Salzgeber

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