Region | Oberwallis
Kinder schreiben ab nächstem Schuljahr anders
Zu Beginn des nächsten Schuljahres wird in den Walliser Schulen die «Schnürlischrift» abgeschafft. Dies bringe Vorteile, sagt ein Lehrer.
Im Oktober 2014 empfahlen die Deutschschweizer Erziehungsdirektoren für die Schulen die Einführung der «Deutschschweizer Basisschrift». Der Kanton Wallis folgt nun dieser Empfehlung und führt die Schrift per Schuljahr 2016/2017 ein. «Die Einführung der neuen Schrift bedeutet gleichzeitig auch das Ende der seit jeher bekannten «Schnürlischrift»», erklärt die Oberwalliser Schulinspektorin Sandra Hischier. Über das Thema Schulschrift habe man bereits seit Jahren intensiv diskutiert, da die «Schnürlischrift» für die Entwicklung der späteren persönlichen Handschrift negativen Einfluss habe. Zudem werde damit oft verkrampft geschrieben. Hischier: «Untersuchungen haben gezeigt, dass die Basisschrift eine klare, schnörkellose, zügige und ökonomische Schreibweise erlaubt.» Im Kanton Luzern habe man bereits 2011 umgestellt und die bisherigen Erfahrungen damit seien positiv.
Umstellung beim Unterricht
«Für das Erlernen der «Schnürlischrift» mussten wir immer viel Zeit investieren. Und das für eine Schriftart, welche später selten bis nie genutzt wird», sagt Werner Salzmann, der Schuldirektor der Schule Aletsch. Nun sei der Zeitaufwand bedeutend kleiner und man könne die Zeit anderweitig nutzen. Die Einführung der neuen Schrift hat auch zur Folge, dass einige Lehrmittel und Vorlagen ersetzt werden.
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Kommentare
Duscholux - ↑16↓10
Endlich wird die Schnürlischrift abgeschafft, bravo! Warum eine Schrift erlernen, die man später sowieso nie anwenden wird.
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Peter Aebersold - ↑12↓14
Die Abschaffung der Schnüerlischrift ist nur ein weiteres Kapitel des gefährlichen Trends den Schülern vermeintlich das Lernen zu erleichtern. Man will dem Kind das Erlernen der Schnüerlischrift nicht mehr zumuten. Damit geht jedoch jedes Mal unausgesprochen die verheerende Botschaft mit, "Du kannst es nicht" oder "Ich traue es Dir nicht zu". Anstatt das die Schüler angespornt werden, "das kannst Du auch", auch wenn es Dir am Anfang Mühe bereitet, Generationen von Schülern vor Dir haben es auch gekonnt, warum solltest Du es nicht können? Das "Steine aus dem Wege räumen" bei den Kindern wirkt sich verheerend aus, es entmutig und schwächt sie und hilft das allgemeine Lernniveau zu senken, was man dann mit einfacheren Prüfungen zu kaschieren versucht.
Der Lehrplan 21 könnte der Höhepunkt dieser „Schule des Larifari“ werden: Damit die Lehrer die „armen Schüler“ nicht mehr „plagen“ können, wird das „selbstgesteuerte Lernen“ eingeführt und damit Unterricht und Lehrer abgeschafft. Mit dem Lehrplan 21 bestimmt der Schüler, wann, wie, was und ob er lernen will. In allen „Fachbereichen“ gelten nur noch Mindestanforderungen: in Mathematik entspricht sie am Ende der 2. Klasse dem bisherigen Stoff der 1. Klasse. Wir sind auf dem besten Wege auf das Niveau des angelsächsischen Schulsystems mit der 20:80 Gesellschaft hinunter zu fahren. Damit gibt es bald einen überlegenen Konkurrenten weniger auf dem Weltmarkt.
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Peter Eyer - ↑13↓10
Habe selten so etwas Falsches und Dummes gelesen. Wo haben Sie gelernt, solch falsche Informationen weiterzugeben, Herr Aebersold? Wie bei jedem Lehrplan kann man auch am Lehrplan 21 Kritik anbringen, aber endlich liegt ein einigermassen einheitlicher Plan für die Deutschschweiz auf und schon wird versucht ihn mit den haarsträubendsten Desinformationen zu bodigen. Die „Schnürlischrift“ wurde 1947 eingeführt und wenn man sie nun nach bald 70 Jahren ersetzt, soll sich das verheerend auf den Lernerfolg auswirken? Glauben Sie das wirklich?
Nähere Infos siehe unter: http://www.basisschrift.ch/sites/default/files/Konzept%20Kanton%20Wallis.pdf