Region | Äschen sollen wieder angesiedelt werden
Keine Äschen im Oberwallis
Eine Fischart, die in der Schweiz neu als «stark gefährdet» gilt, ist im Oberwallis bereits ausgestorben: die Äsche. Die Wiederansiedlung ist inzwischen lanciert.
In der Fischereiverordnung soll der Gefährdungsstatus von 23 Fisch- und Krebsarten angepasst werden. «Im Wallis ist einzig die Äsche davon betroffen», sagt der kantonale Fischereichef Peter Scheibler.
Rhonestämmige Äschen fehlen
«Meines Wissens gab es die letzte Äschenpopulation in der Vispa, kurz oberhalb der Einmündung in den Rotten», sagt Stefan Wenger, Präsident des Vereins «Fliegenfischen Oberwallis». Dies liege aber schon mehr als 20 Jahre zurück, so Wenger. Auch im Unterwallis wird der Bestand beklagt. «Ausser in zwei Kanälen und einem Bergsee gibt es auch im unteren Kantonsteil keine Äschen mehr», sagt Scheibler. Als Massnahme wurde nebst einem Fangverbot ein Konzept zur Wiederansiedlung lanciert. «In verschiedenen Projekten bauten wir zuerst die lebensnotwendigen Biotope auf, sodass nun der Fischbesatz ansteht», erklärt Scheibler. Im Unterwallis konnte der kleine Bestand zwar gesichert werden. Für eine Aufzucht fehlt es aber am notwendigen Fischmaterial. Es ist die Rede von rund 1000 Jungfischen pro Jahr. «Momentan werden einzig im französischen Thonon-les-Bains Äschen gezüchtet», sagt Scheibler. Doch die unterhalb des Stausees Génissiat gezüchteten Jungäschen dürfen vom Kanton nicht eingesetzt werden, da diese nicht mehr als «rhonestämmig» gelten würden, so Scheibler weiter. Will heissen: Das Gesetz verbietet den Besatz mit Jungfischen, die nicht aus dem Einzugsgebiet des Besatzortes stammen. Der Kanton Genf setzt daher mit der Aufzucht von Äschenlarven auf eine neue Methode. Das Wallis will hier nachziehen, sollte sich diese Art der Fischzucht bewähren.
Thomas Allet
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