Brig-Glis | Diskussion um Ladenöffnungszeiten während dem Jodlerfest 2017

Kein Sonntagsverkauf am Jodlerfest?

Im Moment sieht es schlecht für offene Geschäfte am Sonntag des Jodlerfestes aus.
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Im Moment sieht es schlecht für offene Geschäfte am Sonntag des Jodlerfestes aus.
Foto: RZ

Quelle: RZ 14

Wenn 2017 Tausende Jodlerfreunde nach Brig pilgern, werden sie sehr wahrscheinlich am Fest-Sonntag vor geschlossenen Geschäften stehen. Es bleibt nur eine Option.

Zum Eidgenössischen Jodlerfest im kommenden Jahr werden rund 150 000 Besucherinnen und Besucher erwartet. Klar, dass man in Brig-Glis darum auch am Fest-Sonntag gerne die Geschäfte öffnen würde. Doch die aktuelle Gesetzeslage verhindert dies.

Nur ein Sonntagsverkauf pro Jahr

Nach dem geltenden Gesetz über die Ladenöffnungszeiten dürfen die Gemeinden pro Jahr nur einen Sonntagsverkauf pro Jahr bewilligen. Traditionell findet dieser in der Vorweihnachtszeit statt. «Wenn wir am Sonntag des Eidgenössischen Jodlerfestes die Geschäfte öffnen wollen, so müssten wir also den Sonntagsverkauf im Advent ‹opfern›», sagt Alain Guntern, Präsident des Gewerbevereins Brig-Glis. «Wir befinden uns also in einer Art Zwickmühle, denn beide Sonntage sind für das Gewerbe von grosser Bedeutung.» Für Guntern geht es in der Angelegenheit nicht nur darum, die Umsätze des Gewerbes anzukurbeln. «Es geht auch um Gastfreundschaft», sagt er. Es werden viele Menschen nach Brig kommen und der eine oder andere hat sicher etwas vergessen. Offene Geschäfte wären auch ein Zeichen dafür, dass Brig die Jodlerfreunde herzlich wilkommen heisst.»

Gesetzesänderung kommt zu spät

Eine Lösung für das Briger Dilemma hätte aus Sitten kommen können. Im vergangenen Jahr hatte der Grosse Rat einem Vorstoss zugestimmt, der es den Gemeinden ermöglicht, vier Sonntagsverkäufe im Jahr zu erlauben. «Das Gewerbe wird sehr davon profitieren», sagt CVPO-Fraktionschef Philipp Matthias Bregy, Mitinitiant der entsprechenden Motion. «Schon während des Eidgenössischen Schützenfestes in Visp stand das Gewerbe vor dem gleichen Dilemma. Daher ist es wichtig, dass wir das Gesetz zu den Ladenöffnungszeiten flexibler gestalten.» Den Brigern wird diese Gesetzesänderung für das Eidgenössische Jodlerfest allerdings nicht helfen, denn zeitlich wird es nicht reichen, das geänderte Gesetz bis zum Jodlerfest in Kraft zu setzen. «Ein Vorentwurf der Gesetzesrevision samt Bericht ist auf Stufe unserer Dienststelle erarbeitet worden. Dieser wird demnächst vom Staatsrat begutachtet. Danach soll, falls der Staatsrat diesen Vorentwurf gutheisst, das Vernehmlassungsverfahren eingeleitet werden», sagt Peter Kalbermatten, Chef der Dienststelle für Industrie, Handel und Arbeit. «Das Vernehmlassungsverfahren sollte dann spätestens bis Ende Oktober 2016 eröffnet werden.» Danach muss sich nochmals der Grosse Rat mit dem Thema befassen. «Den frühestmöglichen Termin für eine Inkraftsetzung sehe ich daher erst im letzten Trimester 2017», sagt Kalbermatten. Für die Briger käme das also zu spät. Allerdings könnte das Prozedere noch deutlich länger gehen. Denn sowohl die Gewerkschaft Unia wie auch die Syna spielen mit dem Gedanken, das Referendum zu ergreifen, sollte das Parlament vier Sonntagsverkäufen pro Jahr zustimmen. Als «Blödsinn» bezeichnet Unia-Oberwallis-Sekretär German Eyer das Vorhaben, man sei «massiv» dagegen. Johann Tscherrig von der Syna erklärte, man sei dabei, Lösungen zu diskutieren. «Mit zwei Sonntagsverkäufen pro Jahr könnten wir eventuell leben», so Tscherrig. «Sollte sich jedoch keine zufriedenstellende Lösung im Sinne der Arbeitnehmer finden lassen, werden wir vermutlich das Referendum ergreifen.»

Spezialbewilligung als Option?

Ob der Gewerbeverein von Brig-Glis den Sonntagsverkauf im kommenden Jahr auf den Sonntag des Jodlerfestes verlegt, steht derzeit noch nicht fest. «Wir werden im August entscheiden, wie wir mit der Situation umgehen wollen», sagt Alain Guntern. «Da wir sicher nur einen gesetzlichen Sonntagsverkauf bewilligen können, werden wir auch prüfen, ob wir von der Regierung eine Spezialbewilligung erhalten können.»

Martin Meul/Katrin Biderbost

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Kommentare

  • Jodler - 74

    Nationalrat Roberto Schmidt sollte gescheiter etwas machen gegen den harten Franken. Statt populistischen Unsinn zu vertreten....

  • Fritz - 70

    Ein Gerüst am Sebastiansplatz platzieren.
    Kein Problem.

  • Serkan - 92

    Da werden wieder die thematisch ganz heissen Eisen angefasst, Chapeau.

  • Fritz - 94

    Alles wird reglementiert.
    Keine Kulanz.
    Wir leben doch nicht in einer Diktatur.

  • Christian - 216

    Man sollte auch an die Angestellten denken, welche an benanntem Sonntag hinterm Ladentisch stehen müssen anstatt ebenfalls am Jodlerfest zu konsumieren.
    Ich glaube dass den werten Gästen, durch die Infrastruktur des Eidg. Jodlerfestes, genug geboten und präsentiert wird.
    Sonntagsarbeit ist kein Problem, solange es nicht zur Normalität, und dementsprechend entlöhnt wird.

  • André Lüthi - 327

    Mal im Ernst, die Jodler kommen nach Brig um zu feiern und zu singen. Ihnen wird sicher durch die lokale Gastronomie, dem Tourismusverein sowie den Organisatoren alles erdenkliche geboten, damit sie weder verhungern noch verdursten müssen. Garantiert besteht die Möglichkeit, über diese Kanäle, lokale Delikatessen an die Frau / an den Mann zu bringen. Wozu nun bedarf es einen Sonntagsverkauf? Auf Migros, Coop und Co. kann an diesem Sonntag wohl getrost verzichtet werden.

    Irgendwie riecht, dass schon wieder nach billigem Wahlkampf (geht das Theater schon wieder los :-/ ).

  • Angelo di Mezzalungo - 374

    Ich denke es werden eine ser tolle fest für die besucher werden und wunsche alle viele freude. Wer unbedingt wolle einkaufe kanne gerne komme nach Domo, da haben alles auf.

  • Petsch - 279

    Fakt ist: Sonntagsverkäufe hier in der Region sind KEIN Erfolg und man will auch keine 24 Stunden Gesellschaft. Der Konservative Konsument, und das sind viele Jodler und innen - die ein solches Fest besucht werden wohl kaum in einem Kleiderladen z.B in Brig am Sonntag "ebis poschtu". Profitieren tun wie immer nur die Grossen!

    • Ludger - 1418

      Sie haben wohl viel Zeit und wenig Ahnung.

    • Constanze ter Brell - 118

      Ich bin immer froh, wenn ich auf Tour weniger Geld ausgebe als gedacht. Wenn das die Menschen in den Tourismusregionen des Wallis genauso sehen - toll!

  • Dario Plaschy - 3611

    Restauration und Hotellerie werden sicherlich zu profitieren wissen. Wenn im Festbetrieb dann einheimische Produkte (Wein, Käse, Racelette, Fleisch + Wurst usw.) angeboten werden, können auch die Landwirtschaft und verarbeitenden KMU's ihren Nutzen daraus ziehen. An der Qualität dieser Produkte zweifelt sicherlich niemand. Toll wäre natürlich, wenn auch die Hotels während dieser Zeit entsprechende Produkte anbieten.
    Ob aber ein Festteilnehmer, welcher sicherlich der schweizerischen Tradition nahesteht, während dieser Zeit sein Kleidungssortiment erweitern möchte oder gar in der Migros eine M-Budget-Bratwurst erwirbt bleibt fraglich?!?

  • Schmidt Roberto - 4027

    Wenn ein Eidg. Jodlerfest mit 150'000 Besuchern kein Grund für einen ausnahmsweisen Sonntagsverkauf in Brig-Glis ist, verstehe ich die Regierung nicht mehr. Da soll mir niemand mehr über schlechte Geschäfte und serbelnden Tourismus jammern. Wie sollten wieder lernen, die Gäste zu bedienen, wenn sie vor der Türe stehen...

    • Peter - 204

      Es wäre sinnvoller, wenn sich die Briger Gewerbetreibenden am Fest persönlich als Helfer oder mit einem eigenen Stand engagieren würden. Es fehlen ja schon so viele Helfer. Bitte die gelben Scheuklappen ablegen! Wer interessiert sich an einem Eidgnössischen Jodlerfest schon für einen Sonntagsverkauf? Soll das Fest nicht Geld in die Kasse des OK's spülen?

    • müller reto - 226

      Genau 1. August war in gewissen Orten genau dasselbe. Dörfer voller Gäste Bergbahnen zu Restaurant zu weil am Montag halt immer geschlossen ist.
      Wann will man den Geld verdienen.
      Ich wüsste wann, wenn niemand da ist......

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