Das Kussverbot an der Staldner Schule wird nicht mit dem Rostigen Paragraphen ausgezeichnet. Im Ranking der dümmsten Gesetze schaffte es Stalden «nur» auf den zweiten Platz.

Mit Spannung wurde die Preisverleihung des Rostigen Paragraphen, ein Schmähpeis, den die IG Freiheit jedes Jahr für das dümmste und unnötigste Gesetz verleiht, erwartet. Unter den fünf Nominierten war auch das Kussverbot an der Schule in Stalden.

«Auszeichnung» für SP-Stadtrat

Noch im Vorfeld der Abstimmung hatte Gregor Rutz, Zürcher SVP-Nationalrat und Präsident der IG Freiheit, die Staldner Schule als Anwärter auf den Sieg betitelt. «In der Regel sind eher Schlägereien das Problem auf Pausenplätzen und weniger Schüler, die sich gern haben», sagte Rutz gegenüber der RZ. Vor einer Woche nun wurde der Rostige Paragraph 2018 im Beisein von Gästen aus Politik und Wirtschaft verliehen. Dabei wurde Hanspeter Lienhart, SP-Stadtrat von Bülach, die zweifelhafte Ehre zuteil, für das Gesetz der limitierten Autofahrten in einer neuen Siedlung in Bülach den Rostigen Paragraphen in Empfang zu nehmen. Lienhart nahms mit Humor. «Niemand will der dümmste Schweizer mit dem dümmsten Gesetz sein», sagte er gegenüber dem Nachrichtenportal nau.ch. Er werde die «Trophäe» aber mit nach Hause nehmen und sie hin und wieder anschauen.

Internationale Schlagzeilen

Hinter Lienharts «Zufahrtskontrolle für Anwohner» kam Staldens Schuldirektorin Christine Wenger, stellvertretend für das Kussverbot an der örtlichen Schule, auf den zweiten Platz. Dieses sorgte im Sommer 2017 für internationale Schlagzeilen, nachdem die Schulgemeinde per Hausordnung gegen schmusende Schüler vorgegangen war. Die zuständigen Behörden wollten sich in der Vergangenheit nicht mehr zum Thema äussern.