Saas-Almagell | «Zermeiggern» Modell ohne fixen Standort
Kein Platz für Saaser Kulturgut
Zwei Brüder haben den ehemaligen Weiler «Zermeiggern» nachgebaut. Nun suchen sie verzweifelt einen geeigneten Ausstellungsort. Doch das ist wegen der Vorgeschichte schwierig.
Der Weiler «Zermeiggern» befand sich einst südlich von Saas-Almagell, bis zum damaligen Bau der Mattmark-Kraftwerke. Dann wurde der Weiler abgerissen und an dessen Stelle das heutige Ausgleichsbecken gebaut. Der Vater der Brüder Rinaldo und Norbert Zurbriggen wollte diesen Teil Saaser Geschichte wieder aufleben lassen und hat mit dem originalgetreuen Nachbau im Massstab 1:30 begonnen. Nach dessen Tod haben seine Söhne die Arbeit weitergeführt. «Wir haben rund 2500 Stunden investiert», sagt Norbert Zurbriggen. Sie seien beide mächtig stolz auf das Ergebnis.
Kein Standort in Sicht
Doch die Freude ist getrübt: Sie suchen seit Langem im ganzen Tal einen fixen Ausstellungsort, gefunden haben sie bisher keinen. Derzeit steht das Modell als Übergangslösung in der Pumpstation beim Ausgleichsbecken, wo es aber lediglich auf Voranmeldung besichtigt werden kann. «Der Standort sollte trocken, staubfrei und abschliessbar sein», sagt Norbert Zurbriggen. Um das Ganze gerecht in Szene zu setzen, sollte die Lokalität wegen der Fläche des Modells von 3,5 x 2,5 Metern auch entsprechend gross sein. Angefragt wurde bei diversen Stellen: Im Saaser Museum in Saas-Fee ist laut Pächter Damian Bumann «kein Platz» und bei den Gemeinden sieht es ebenfalls schlecht aus. In Saas-Grund beispielsweise gibt es laut Präsident Bruno Ruppen keine geeignete Räumlichkeit. Ausserdem handle es sich um den Nachbau eines Weilers von Saas-Almagell und «darum gehört er vernünftigerweise eigentlich auch dorthin», so Ruppen.
Zweites Modell in Auftrag gegeben
Doch dort gibt es bereits eines: Ausserhalb des Dorfes, an der Strasse Richtung Mattmark, wurde auf Initiative des Almageller «Kulti Klubs» ein kleiner Ausstellungsraum erstellt, welcher einst für das Modell der Gebrüder Zurbriggen vorgesehen war und wofür Sponsoren bereitstanden. Doch wegen unterschiedlicher Vorstellungen wurde man sich nicht einig. Die Konsequenz: Der «Kulti Klub» liess ein Alternativmodell herstellen, welches nun dort ausgestellt ist. «Wir bedauern immer noch, dass wir uns nicht einigen konnten, denn wir schätzen ihre Arbeit nach wie vor», sagt Vereinspräsidentin Corinne Zeiter. Die Gebrüder Zurbriggen bedauern dies ebenfalls und suchen nun auch ausserhalb des Saastals einen Standort.
Peter Abgottspon
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