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Kein Geld für Hanow aus Zermatt

Die Hanow sucht nach Geldquellen, viele Gemeinden sind jedoch noch unentschieden.
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Die Hanow sucht nach Geldquellen, viele Gemeinden sind jedoch noch unentschieden.
Foto: RZ

Quelle: RZ 1

Viele Gemeinden wissen noch nicht, ob sie sich künftig finanziell an der Hanow in Visp beteiligen wollen. Zermatt erteilt aber schon einmal eine Absage.

Ab dem Jahr 2016 zieht sich der Kanton aus der Finanzierung der hausärztlichen Notfallpraxis Hanow in Visp zurück. Um den Betrieb aufrechterhalten zu können, müssen die Gemeinden einspringen. Dabei geht es vor allem um die Pikettentschädigungen für die diensthabenden Ärztinnen und Ärzte. Aus diesem Grund hat sich die Leitung der Hanow mit den Gemeinden in Verbindung gesetzt, um den Puls für eine finanzielle Unterstützung zu fühlen. In einer Anfang Monat veröffentlichten Mitteilung heisst es: «Die ersten Reaktionen fielen grösstenteils positiv aus.»

Drei Franken pro Einwohner

Auf Nachfrage der RZ bestätigt der Leiter der entsprechenden Aufsichtskommission, Dr. Ernst Minnig, dass einige Gemeinden sehr daran interessiert seien, die Hanow zu unterstützen, «obwohl es noch keine definitiven Zusagen gibt», wie Minnig erklärt. Um die Pikettdienste in der Hanow weiter finanzieren zu können, wünschen sich die Verantwortlichen von den Gemeinden einen Betrag in der Höhe von drei Franken pro Einwohner. Entsprechend wird die Sicherstellung der Finanzierung vor allem von den grossen Oberwalliser Gemeinden abhängig sein.

Absage aus Zermatt

Sicher ist schon jetzt, dass die Hanow aus dem Matterhorndorf kein Geld bekommen wird. Der Zermatter Gemeinderat hat das Geschäft bereits behandelt und erteilt eine Absage. «Das Konzept der Hanow ist grundsätzlich gut und ergänzt das medizinische Angebot im Oberwallis», sagt Gemeindepräsident Christoph Bürgin. «Es geht jedoch nicht, dass der Kanton immer mehr Aufgaben auf die Gemeinden abwälzt. Auch wenn der Kanton in einer schwierigen finanziellen Lage ist, muss er seinen Job machen, wozu auch die medizinische Versorgung der Bevölkerung gehört.» Gerüchten zu Folge soll man auch im Briger Stadtrat dieser Meinung sein. Stadtpräsident Louis Ursprung dementiert jedoch. «Das sind Gerüchte. In Sachen Hanow haben wir noch keine Entscheidung getroffen. Dies wird erst im August der Fall sein.»

Viele Gemeinden noch unentschieden

Wie in Brig ist man auch andernorts noch unentschieden. Der zuständige Visper Gemeinderat, Paul Burgener, steht einer finanziellen Beteiligung seiner Gemeinde persönlich positiv gegenüber, da Visp schliesslich Standortgemeinde der Hanow sei. Er betont allerdings: «Dieser nicht budgetierte Beitrag wurde noch nicht von der zuständigen Kommission und dem Gemeinderat diskutiert, spruchreif ist also noch nichts.» Etwas Zeit brauchen auch noch die Natischer. «Kommission und Gemeinderat werden sich mit dem Geschäft nach der Sommerpause auseinandersetzen», sagt Gemeinderat Franz Ruppen. Gleiches gilt für die Gemeinde Leuk, wie Gemeinderätin Evelyne Pfammatter bestätigt.

Weitere Geldquellen gesucht

Für Ernst Minnig steht derweil fest, dass es sich bei etwaigen Beiträgen von Gemeinden nicht um ein dauerhaftes Konzept handeln soll. «Wir sind nach wie vor dabei, nach Möglichkeiten für eine Finanzierung der Hanow durch den Kanton zu suchen», erklärt er. Auch andere Geldquellen würden geprüft. Und schliesslich hofft Minnig darauf, dass die Hanow in Zukunft selbsttragend wird. «Vielleicht sind wir eines Tages so weit, dass mit der Hanow sogar ein kleiner Gewinn erwirtschaftet werden kann», gibt Minnig seiner Hoffnung Ausdruck.

Martin Meul

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Kommentare

  • Visper - 22

    Wäre wirklich schade um die Hanow, wenns die nicht mehr geben würde. Was man daran hat merkt man erst wenn man es braucht

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