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Kanal 9: So schlimm steht es um den TV-Sender

Wie weiter? Das Team von Kanal 9 hofft auf die Unterstützung der Zuschauer.
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Wie weiter? Das Team von Kanal 9 hofft auf die Unterstützung der Zuschauer.
Foto: zvg

Quelle: RZ 7

Der Oberwalliser Sender Kanal 9 geht an Krücken. Die Situation scheint schlimmer zu sein als vorerst angenommen. Die RZ liefert die Fakten.

Sie kassieren 3,5 Millionen Gebührengelder vom Bundesamt für Kommunikation (Bakom). Sie senden durchschnittlich eineinhalb Stunden pro Tag. Und sie betteln für Geld. «Der Sender muss jährlich 1,8 Millionen Franken auftreiben», heisst es in einer Medienmitteilung. Dieser Betrag ist notwendig, um das Budget von rund 8 Millionen Franken zu stemmen. Einen Drittel der notwendigen 1,8 Millionen Franken sollen die Zuschauer zahlen. Wie kommt es zu dieser finanziellen Not bei Canal 9/Kanal 9? Vizepräsident Beat Abgottspon: «Die Kabelnetznutzer im Unterwallis bezahlten in der Vergangenheit jährlich 36 Franken, dabei kamen in Spitzenzeiten über zwei Millionen Franken zusammen.» Wegen Gesetzesänderungen und Einsprachen der Swisscom könne man auf diese Gelder nicht mehr zurückgreifen. 1,8 Millionen Franken fehlen. Eine Spendenaktion spülte 350 000 Franken ein. Weitere 250 000 Franken sollen es bei einem zweiten Aufruf werden.

Bakom: «Das ist nicht üblich»

Um das finanzielle Loch zu stopfen, ist Canal 9/Kanal 9 jedes Mittel recht. Die Bettelaktion geht in die zweite Runde. Die Direktion ist die fünf grössten Gemeinden im Oberwallis angegangen mit der Bitte, ein Unterstützungsgesuch von 2 Franken pro Einwohner zu prüfen. Massnahmen, die wie Gift auf die Pressefreiheit wirken. Abgottspon dementiert: «Das ist kein Eingriff in die Pressefreiheit.» Er halte fest, dass es sich beim Unterstützungsgesuch um eine Übergangslösung handle, und dass es den angegangenen Gemeinden frei gestellt sei, den regionalen Fernsehsender zu unterstützen. Sind solche Massnahmen erlaubt? «Die Radio- und Fernsehstationen sind frei, neue Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen, doch üblich ist das nicht», sagt Rolf Lobsiger, Kommunikationsassistent beim Bakom.

Vorerst kein Stellenabbau in Brig

Unabhängig davon, ob die Gemeinden Canal 9/Kanal 9 unterstützen, ­gehen die Verantwortlichen davon aus, dass das Volk die Abstimmungsvorlage (RTVG, Abstimmung am 14. Juni 2015) annimmt. Die Vorlage sieht vor, die Empfangsgebühr aufgrund der technologischen Entwicklung durch eine allgemeine Abgabe zu ersetzen. Auch Canal 9/Kanal 9 würden dadurch mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Bis dahin sind Sparmassnahmen vorgesehen. «Wir wollen die Qualität in der Tagesaktualität erhalten, werden jedoch in anderen Sendung Sparmassnahmen treffen», sagt Abgottspon. Weiter läuft die Überlegung, das Angebot der Nachrichtenagentur SDA/ATS im nächsten Jahr zu streichen. Bezüglich Stellenabbau nehmen die Verantwortlichen wie folgt Stellung: «Vorerst ist in Brig kein Stellenabbau vorgesehen. Ob dies zu einem späteren Zeitpunkt der Fall sein wird, kann noch nicht gesagt werden.» Ein Bekenntnis zu den Mitarbeitenden im Oberwallis tönt anders. Der Sender steckt im Schlamassel. Auch im Werbebereich fliesst zu wenig Geld. Im Auszug aus der Jahresrechnung 2013 der konzessionierten Veranstalter geht hervor, dass Canal 9/Kanal 9 im gesamten Wallis gerade mal rund 1,6 Millionen Werbe­gelder generiert hat. Pro Jahr. Zum Vergleich: Radio Rottu Oberwallis holte allein im deutschsprechenden Raum über 1,8 Millionen Franken. Radio Rhône­ FM holte im wirtschaftlich stärkeren und grösseren Unterwallis gar über 5,6 Millionen Franken. Geld, das den Fernsehmachern in der Kasse fehlt. Und von der Öffentlichkeit bezahlt werden muss.

Simon Kalbermatten

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Kommentare

  • Heinz - 56

    Diese aroganten Snops Leben von unseren Steuergeldern.
    Pfui!!!!
    Ihr solltet mal das fette Studio von denen sehen, da wurde nicht gespart, alles vom feinsten. Für einen einzigen Bericht arbeiten da mehrere Leute ohne stress. Da herrscht ein ganz gemütliches Arbeitsklima. Zahlen tut ja der Staat. Einfach nur Sozialschmarozer...... Pfui!!!!!

  • Beat R. - 122

    Berichte sind durchgehend nestbeschmutzend.
    Keinen Rappen für diese Lügenpresse!

  • Boris Smoutov - 133

    Aufreizend dasitzende Moderatorinnen bilden allein keine Förderungswürdigkeit!
    Die Inhalte von Kanal9 leider auch nicht!

    • Anneliese Raus-Rainer - 59

      Da geht deutlich die Fantasie mit ihnen durch. Nur weil die Damen ein ansprechendes Erscheinungsbild haben, sind sie doch nicht "aufreizend".
      Schämen sie sich!

  • Lagger Erwin - 162

    Abschalten, gebettelt wird nicht. Die bettelnden Rumänen und Bulgaren schaffen wir doch auch aus.

  • Heinz - 101

    Kein sehenswertes Programm, ich schaue Canal9 nie. Wenn die Millionen vom Staat nicht mehr reichen , gehn wir doch betteln.
    Mir kommt vor, dass in letzter Zeit, das alle so machen. Scheint die heutige Mentalität zu sein. Vielleicht sollte ich auch nebenbei auf der Strasse betteln gehen, um mir ein neues Auto zu kaufen.....

  • Ostertag Michael - 111

    Es kann echt nicht sein, dass pro Kopf nun auch noch für diesen Wildwuchs an TV Sendern extra bezahlt werden. Das ist nichts anderes als eine versteckte BILAG-Gebühren, welche heute schon viel zu hoch sind.

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