Oberwallis | Ein Jungschwinger im Porträt

Jungschwinger auf dem Vormarsch

Auch bei den Jungschwingern ist der Plattwurf das Ziel.
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Auch bei den Jungschwingern ist der Plattwurf das Ziel.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Der Schwingsport stösst schweizweit auf grosses Interesse. Auch im Oberwallis scheint sich die Kampfeslust im Sägemehl bei den Jungen allmählich zu etablieren.

Im Oberwallis kämpft man im Allgemeinen um den Nachwuchs in den Vereinen. So auch im Schwingsport. Dazu wurde im 2014 beim ersten Gornergrat-Schwinget, bei dem auch Grössen wie Matthias Glarner teilnahmen, mit viel Herzblut um Jungschwinger geworben. Trotz der damals fehlenden Resonanz liess man sich nicht entmutigen. In Leukerbad, dessen Schwingklub 1965 gegründet wurde, hat sich Rolf Nussbaum den Jungen angenommen und führt seit rund vier Jahren regelmässig Trainings durch. «Wenn alle dabei sind, so sind wir nahezu zehn Jungschwinger, die in der Turnhalle auf Matten trainieren», sagt der Jungschwinger Nico Amacker aus Agarn.

Schwingklub Oberwallis

Das eineinhalbstündige Training im Bäderdorf ist das eine, der Aufwand in Sachen Anreise das andere. Zu diesem Zweck wurde 2016 der Schwingklub Oberwallis gegründet. Für die Eltern von Nico Amacker bedeutet dies, dass sie ihren Sprössling von Dezember bis September zusätzlich einmal pro Woche zum Landwirtschaftszentrum nach Visp begleiten, um ihn bei seiner Leidenschaft zu unterstützen. Die Trainings finden im separat eingerichteten Schwingkeller oder bei ­guten Wetterbedingungen draussen im präparierten Sägemehlring statt. Gelegentlich werden die Trainer von Aktivschwingern unterstützt. «Ein Training mit einem Aktivschwinger bringt uns vor allem technisch weiter», so Nico Amacker.

Saisonziel: Verbandsschwingen

Lizenzierte Oberwalliser Jungschwinger können ab dem achten Lebensjahr an den Wettkämpfen des Südwestschweizer Schwingerverbandes (SWSV) teilnehmen. «Pro Saison können die Jungen an rund 14 Veranstaltungen in der Westschweiz mitschwingen», sagt Marco Amacker, Vater von Nico und Platzkampfrichter. Hinzu kommen noch Anlässe, bei denen der Klub bei einem Verein eines anderen Verbandes gastieren darf. «Dieses Jahr ist der Schwingklub Leukerbad von den Organisatoren der Schwingfeste von Reichenbach und Meiringen eingeladen worden», sagt der Oberwalliser Platzkampfrichter. Für seinen Sohn sei das Verbandsschwingfest der Jungschwinger Ende Juni in Granges-Marnand ein Saisonhöhepunkt, sodass sie der zweiten Einladung nicht nachkommen können.

Heimspiel im Bäderdorf

Im Wettkampfkalender des SWSV sind die Veranstaltungsorte in den Kantonen Waadt, Neuenburg und Freiburg in Überzahl. Mit Collombey, Martinach, Törbel und Leukerbad gibt es für die Jungschwinger dieses Jahr trotzdem die Gelegenheit, sich auf Walliser Boden mit den Besten der Westschweiz zu messen. «Die Jungschwinger sind immer in Alterskategorien von zwei Jahrgängen eingeteilt», sagt das elfjährige Schwingertalent. In seinem Fall sind das dieses Jahr die Jahrgänge 2008 und 2009. «Im kommenden Jahr werde ich mich mit den 2007er messen.» Für den jungen Agarner und die Oberwalliser Jungschwinger kommt es am Vortag zum Südwestschweizer Schwingfest der Aktiven in Leukerbad zu einem Heimspiel. Die jungen «Bösen» werden im Rahmen eines regionalen Jungschwingfestes im Juli selbst im Sägemehlring stehen und um einen der begehrten Zweige kämpfen.

Thomas Allet

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