Steg-Hohtenn | Jakob hat es geschafft

Sieg bei der Bademeister-Wahl

Bademeister Jakob Roth im Hallenbad in Steg: «Ich danke allen, die für mich gevotet haben.»
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Bademeister Jakob Roth im Hallenbad in Steg: «Ich danke allen, die für mich gevotet haben.»
Foto: RZ

Quelle: RZ 6

Er ist der schönste Bademeister im Oberwallis. Jakob Roth. Seit 20 Jahren ist er Bademeister und Betriebsleiter im Steger Hallenbad.

«Ich hä än änz Freid», sagt Jakob Roth, als ihn die RZ telefonisch erreicht und ihm zu seinem Sieg gratuliert. Roth (61) war einer von 17 Bademeistern im Oberwallis, die sich zur Wahl gestellt haben. «Ich dachte primär an eine Publicity für das Hallenbad, deshalb habe ich mitgemacht», erklärt er. Eigentlich wollte er zwei seiner jüngeren Bademeister ins Rennen schicken. «Beide haben jedoch abgelehnt», so Roth. Nun hat der Betriebsleiter selbst das Rennen gemacht und zeigt sich umso erfreuter über den Erfolg. «Das ist eine äus­serst positive Überraschung, über die ich mich sehr freue», sagt er. Im finalen Voting fielen 456 Stimmen auf den Steger. Fabian Blättler (381 Stimmen) und Dario Schnidrig (108) mussten sich somit von Roth geschlagen geben. Damit setzt sich der Steger Bademeister, der heuer im Dezember sein 20-Jahr-Jubiläum in seiner Funktion feiert, vor zwei jüngeren Konkurrenten durch. «Vermutlich habe ich am meisten Erfahrung als Bademeister», mutmasst er und fügt hinzu: «Ich hätte es den beiden anderen Bademeistern auch sehr gegönnt.» Nun steigt die Fiesta jedoch in Steg. Wie in der RZ angekündigt (…falls ich gewinne, gibt es ein Fest), will der ausgebildete Schlosser nun die Korken knallen lassen.

Zufällig Betriebsleiter geworden
«Ja, dieses Fest wird es demnächst mit Sicherheit geben.» Roth will mit seiner Partnerin, seinen Kollegen und dem Bademeister-Team auf den Sieg anstossen und sich bei ihnen für die Unterstützung während des Votings bedanken. Das Fest soll im Hallenbad-Restaurant steigen. Was ist geplant? «Noch nichts, denn ich habe nicht mit einem Sieg bei der Wahl gerechnet.» Aber man werde bestimmt «eppis zämu triichu». Roth schätzt an seiner Arbeit den täglichen Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen. Mit Respekt, aber stets freundlich empfängt er seine Badegäste. Dies erwartet er gleichwohl auch von ihnen. Und: Exakt mit diesen Charakterzügen wird der Bademeister, der gleichzeitig auch Betriebsleiter im Hallenbad ist, von seinen Mitarbeitern beschrieben. Dass Roth jedoch überhaupt Bademeister geworden ist, ist das Produkt einer Verknüpfung mehrerer Zufälle. In der ehemaligen Alusuisse arbeitete Roth als Schlosser. Bis 1996 war er verantwortlich für sämtliche Förderanlagen. Zu diesem Zeitpunkt baute das Unternehmen jedoch diverse Stellen ab, weshalb Roth nur temporär eingesetzt wurde. Das war seine Chance. Der damalige Betriebsleiter im Hallenbad stellte aus gesundheitlichen Gründen seinen Posten im Hallenbad zur Verfügung. Roth griff zu. Und blieb bis heute. Seine Tage­ im Hallenbad gestaltet er meist unterschiedlich. «Ich bin ein bisschen das Mädchen für alles im Betrieb», weiss er. So kümmert er sich im Sommer um die Pflege der grosszügigen Liegewiese vor dem Bad, kontrolliert täglich das Wasser oder kümmert sich darum, dass die Kabinen stets sauber gehalten werden.

Boom am Open-Air-Weekend
Roth ist im Hallenbad als Einziger fest angestellt. Unterstützt wird er von sechs Studenten, die ihn zwischendurch ablösen. Was bringt ihn an einem Arbeitstag aus der Fassung? «Zwischendurch müssen einzelne Jugendliche schon einmal zur Rechenschaft gezogen werden», sagt der Bademeister und schmunzelt. Er erklärt: «Meist wende ich mich dreimal an sie, wenn sie sich dann nicht an die Vorschriften des Hallenbades halten, muss ich sie leider wegweisen.» Roth betont jedoch, dass dies sehr selten vorkomme. Zudem nehme man als Betriebsleiter mit 20-jähriger Erfahrung so manches weit gelassener. Vorfreude kommt beim Bademeister im August auf. Dann, wenn in Gampel das Open Air steigt, platzt auch das Hallenbad aus allen Nähten. «Es ist kaum zu glauben, aber über all die Jahre verkaufen wir an keinem Wochenende so viele Eintritte wie an jenem des Open Air in Gampel.» Heisst: Bis zu 1000 Eintritte werden registriert, wenn im Nachbardorf Gampel das grosse Festival stattfindet. Zwischenzeitlich gebe es sogar mehrere Stammgäste aus der Deutschschweiz, denen er immer wieder am Open-Air-Wochenende begegne. Wie die Festival-Verantwortlichen hofft deswegen auch Roth auf viel Sonnenschein am Open-Air-Weekend. «Wenn ich die Liegewiese nicht öffnen kann, wird es ziemlich eng», sagt er.

Noch zwei bis drei Jahre tätig
Der heute 61-jährige Roth wird «mit Gewissheit» nicht mehr weitere 20 Jahre im Hallenbad arbeiten. «Ich habe den genauen Zeitpunkt noch nicht festgelegt, aber mehr als zwei bis drei Jahre werde ich als Betriebsleiter und Bademeister im Hallenbad von Steg nicht mehr tätig sein. Die anstehende Revision im Jahr 2018 werde er jedoch mit Gewissheit noch machen. «Am liebsten zusammen mit meinem Nachfolger, um ihn mit den anstehenden Arbeiten vertraut zu machen.» Roth bezeichnet sich selbst – man höre und staune – nicht als absolute «Wasserratte». Natürlich nehme er zwischendurch auch «einen Gump» ins Schwimmbad, doch «mehrere Längen hin- und herschwimmen» sei nicht sein Ding.

Simon Kalbermatten

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Kommentare

  • Geschtji - 242

    Du bischt eifach suupeerr Köbi - suuppeerr

  • Steger - 263

    Jetzt alle ab ins hallenbad in steg um den schönsten bademeister auch live zu sehen.

  • Lisa - 312

    Herzlichen Glückwunsch aus Ried-Brig

  • - 1456

    andere hätten diesen platz eigentlich auch verdient, aber trozdem Glückwunsch.

  • albert - 4612

    Ein richtiger Kerl. Cool!

  • Dick Glazer - 404

    Herzlichen Glückwunsch mein lieber!

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