Esoterik | Aufklärung im Fokus
IG sagt «esoterischem Schwachsinn» im Oberwallis den Kampf an
Eine Interessengemeinschaft (IG) will im Oberwallis über «esoterischen Schwachsinn» aufklären. Das Angebot an sogenannten Praxen sei viel zu diffus geworden.
«Esoterische Netzwerke breiten sich im Oberwallis rasant aus. Die Oberwalliser Exponentin Conny Giammarresi vernetzt sich scheinbar sektiererisch», sagt Charles-Louis Joris, Mitglied der IG «Esoterischer Schwachsinn». «Die Öffnung einer weiteren esoterischen Praxis im Raum Brig steht kurz bevor.» Darin sieht die IG eines der Hauptprobleme. «Jeder kann heutzutage eine esoterische Praxis aufmachen», sagt ein Sprecher der IG. «Dabei wird bewusst mit der Bezeichnung ‹Praxis› gearbeitet, weil dieses Wort im Allgemeinen für einen Ort steht, an dem einem geholfen wird und die angebotenen Behandlungen eine gewisse Qualität haben.» Bei den esoterischen Praxen sei dies jedoch nicht der Fall, Qualitätsstandards gebe es nicht und die angebotenen Behandlungen fussten nicht auf wissenschaftlich anerkannten Grundlagen. «Arztpraxen werden kontrolliert, esoterische Praxen dagegen nicht», erklärt der Sprecher. «Der Staat Wallis schläft hier, deshalb wollen wir nun etwas unternehmen.»
Aufklärung als Ziel
Die IG «Esoterischer Schwachsinn» sieht sich dabei vor allem als ein Mittel zur Aufklärung. «Wir wollen darüber informieren, was wo von wem angeboten wird und ob es für das Angebot überhaupt wissenschaftliche Grundlagen gibt», erklärt die IG. «Bei uns ist jeder willkommen, der sich über das Thema Esoterik informieren will, auch Menschen, die Esoterik praktizieren.» Es gehe nicht darum, eine, die esoterische Methoden anwenden und verkaufen, blosszustellen, vielmehr sei es das Ziel, den Menschen die Möglichkeit zu geben, sich ein objektives Bild von den angebotenen Leistungen zu machen. «Durch den regulierungslosen Zustand ist das Angebot einfach viel zu diffus geworden», erklärt die IG.
Der Fall Zwergensprache
Was die IG konkret meint, zeigt sich am Fall der Zwergensprache. Bei der Zwergensprache geht es darum, mit Kleinkindern mittels einer einfachen Zeichensprache zu kommunizieren. Um die Zwergensprache zu lernen, werden Kurse angeboten. Im Oberwallis von Carmen Studer, die ihr Business Anfang Februar im «Walliser Boten» ausführlich vorstellte. «Einerseits gibt es vereinzelte Studien aus dem Umfeld des neurolinguistischen Programmierens, welche die Zwergensprache als wissenschaftlich fundiert belegen. Grossmehrheitlich jedoch wird sie von der unabhängigen Wissenschaft rundherum als unter Umständen schädlicher Schwachsinn abgelehnt» sagt der Sprecher. «Andererseits arbeitet die Kursleiterin auch als Medium im Oberwallis. Inwieweit es dabei zu ungesunden Vermischungen der einzelnen esoterischen Praktiken kommt, sei dahingestellt. Genau über solche problematischen Sachverhalte wollen wir aufklären.» Gegründet wird die IG am 8. März in Visp
Martin Meul
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Kommentare
Matthias Heinzen, Steg VS - ↑11↓1
.... gute Sache :) wenn schon Esoterik, dann wäre ich für eine Schokoladen-Therapie, oder ein Glace-Mantra. Auch für die Beschwörung der Likörgeister wäre ich zu haben.
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