Kulturszene | Regula Imboden im Portrait

«Ich mag schräge, gebrochene Rollen»

Regula Imboden als Polizistin Renata Strittmatter mit Beat Schlatter in Polizeiruf 117.
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Regula Imboden als Polizistin Renata Strittmatter mit Beat Schlatter in Polizeiruf 117.
Foto: René Tanner

Imboden bei einer Lesung eines Werks von Felicitas Hoppe.
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Imboden bei einer Lesung eines Werks von Felicitas Hoppe.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Auch wenn Regula Imboden seit über 20 Jahren in Zürich lebt und sich als Nicht-Heimwehwalliserin bezeichnet – ihre Projekte führen sie immer wieder ins Wallis zurück.

Sie ist Schauspielerin, Sprecherin, Regisseurin und Produzentin – Regula Imboden hat viele Interessen und Talente. «Ich liebe die Abwechslung», sagt sie selbst. Las die gebürtige Brigerin im September noch in der Mediathek Brig aus dem Werk des kürzlich verstorbenen ungarischen Schriftstellers Peter Esterhazy, so ist sie heute Donnerstag im La Poste an der Seite von Beat Schlatter als verliebte Polizistin zu sehen und spricht – Züri-Dütsch. «Komödien zu spielen, ist eine gros­se­ Herausforderung», sagt Imboden, «Rhythmus und Timing müssen genau stimmen. Der Walliser Dialekt wäre für diese Rolle nicht stimmig gewesen.» Besonders wenn man weiss, dass die Rolle als Polizistin Renata Strittmatter vorher eine Zeit lang von Stéphanie Berger gespielt wurde. Lokalkolorit ist bei der Komödie «Polizeiruf 117» sehr wichtig. «Die Polizeiwache beim Zürcher Rathaus existiert tatsächlich», erzählt Imboden und gibt zu, dass sie Polizisten jetzt mit ganz anderen Augen ansieht. «Bei einer Fotosession standen wir in Polizeiuniform rum und wurden von Passanten prompt angesprochen. Die hielten uns für richtige Polizisten», erzählt sie schmunzelnd.

«Liebe schwarzen Humor»

Im November anlässlich von «BergBuchBrig» wird Imboden dann wieder im Oberwallis zu sehen sein. In einer Co-Produktion von Imbodenproduction, Artichoc und frauenstimmen Festival Brig inszeniert sie zusammen mit Judith Bärenfaller und Manuel Lobmaier «Aline». Die erste Erzählung von Charles-Ferdinand Ramuz schildert ein Frauenschicksal vor 100 Jahren. Die drei Künstler verbinden Tanz, Film und Literatur und setzen die literarische Vorlage so in einen modernen Kontext. Die Frage nach der Lieblingsrolle ist für Imboden aber nicht einfach zu beantworten: «Ich mag schräge, gebrochene Rollen. Mich faszinieren komisch, tragische Figuren», gibt sie zu. Dazu liebt sie schwarzen Humor wie beispielsweise von der britische Komikertruppe «Monty Python». Doch Regula Imboden arbeitet nicht nur gern vor, sondern auch hinter der Kamera und hinter den Kulissen. «Als Regisseurin kann ich meine Regie-Ideen ausleben», sagt sie. Gelegenheit dazu hatte sie in den vergangenen Jahren etwa am Kollegium Spiritus Sanctus. Dort führte sie jeweils beim Studententheater Regie. «Die Arbeit mit Jugendlichen finde ich sehr bereichernd», sagt Imboden. Auch im nächsten Theaterprojekt des Kollegiums im März 2017 wird sie wieder Regie führen.

frauenstimmen Festival 2017

Ein besonderes Anliegen ist Imboden das frauenstimmen Festival, in dem sie neu im Vorstand sitzt. Das Festival will eine Plattform schaffen, wo sich die verschiedensten Künstlerinnen in den Bereichen Musik, Tanz und Literatur präsentieren können. «Bewusst wollen wir auch Nachwuchskünstlerinnen aus dem Walllis eine Bühne bieten», sagt Imboden. Im nächsten Sommer direkt nach dem Jodlerfest wird das nächste viertägige frauenstimmen Festival an verschiedenen Schauplätzen in Brig durchgeführt.

Frank O. Salzgeber

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