Ayent | Suonen von Ayent als Motiv auf der neuen Hunderternote

Hunderter ehrt Walliser Suonen

Suonen-Wärter Philippe Constantin vor «seiner» Suone in Ayent.
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Suonen-Wärter Philippe Constantin vor «seiner» Suone in Ayent.
Foto: RZ

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Die neue Hunderternote, welche die Suone von Ayent zeigt, kommt heute in Umlauf.

Es gibt zweifellos viel spektakulärere Suonen als die Bisse d’Ayent – mit bis zu 400 Liter Wasser pro Sekunde ist sie aber eine der wasserreichsten. Über eine Distanz von 18 Kilometern wird das Wasser vom Tseuzier-Staudamm am Rawil in die Dörfer der Gemeinde Ayent geleitet. An der Stelle, wo die Künstlerin Manuela Pfrunder das Motiv für die neue Hunderternote ablichtete, sind die abgebildeten Holzkännel, befestigt an einer überhängenden Felswand, immer noch zu sehen, wenngleich sie kein Wasser mehr führen. Sie wurden 1991 wieder instand gesetzt, um Suonen-Wanderern einen Einblick in diese jahrhundertealte Walliser Kultur zu gewähren. Das Wasser fliesst an dieser Stelle seit 1831 durch einen in den Fels gesprengten Stollen. «Das erleichterte den Unterhalt, es ging weniger Wasser verloren und forderte vor allem keine Menschenleben mehr», sagt Suonen-Meister Philippe Constantin.

Museumsdirektor war der Erste

Für die neue Hunderternote hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) das Thema Wasser und die humanitäre Schweiz vorgegeben. Im Walliser Suonen-Museum im Dorfteil Botyre steht dazu – auch in deutscher Sprache: «Wie der Zugang zu und die Verteilung von Wasser geregelt sind, ist ein zentraler Punkt für eine humanitäre Gesellschaft.» Die Texte stammen teilweise von Gaëtan Morard, dem Direktor des Suonen-Museums. Er war der Erste, der das Sujet der neuen 100er-Note zu Gesicht bekam. «Ich wurde Anfang Sommer nach Zürich eingeladen, damit wir, pünktlich auf die Herausgabe der neuen Banknote, in unserem Museum eine Sonderausstellung vorbereiten können», erzählt er. Diese Sonderausstellung wird ebenfalls erst ab heute Nachmittag für die Öffentlichkeit zugänglich sein, nachdem der Direktor der SNB und der Walliser Staatsrat in corpore die Herausgabe der neuen Hunderternote gefeiert haben.

In einer Vollmond-Nacht

Besonders gross ist die Freude bei Suonen-Wärter Philippe Constantin, dass «seine Suone» die nun wohl bekannteste der Schweiz ist. Als die Künstlerin Manuela Pfrunder vor etwa 13 oder 14 Jahren nach Anzère kam, um die Suone zu fotografieren – sowohl bei Tageslicht als auch bei Vollmond –, war er noch nicht im Amt. Damals konnte niemand ahnen, dass die Bilder einmal für die neue Banknotenserie benötigt werden. Constantin erzählt, dass selbst der Gemeindepräsident erst vor zwei oder drei Jahren darüber informiert wurde, aber eisern schweigen musste. «Die Bevölkerung weiss davon erst seit Anfang Sommer», weiss auch Damian Indermitte, der aus Niedergampel stammende Tourismusdirektor von Anzère. Ihn freut vor allem, dass die neue Hunderternote beste Gratiswerbung für die Destination Anzère ist. «Es ist für uns wie im Lotto gewonnen zu haben, ohne zu spielen», meint Indermitte. Er geht davon aus, dass dadurch viel mehr Wanderer kommen werden. Zumal der Suonen-Wanderweg der Bisse d’Ayent entlang leicht zu begehen ist, da der Weg relativ breit ist und wenig Gefälle aufweist.

Christian Zufferey

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