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Homöopathie für Kuh und Hamster

Auch die Alpakas von Konsti und Ursula Imboden aus Täsch hat Tierärztin Natascha Biner schon erfolgreich homöopathisch gegen Durchfall behandelt.
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Auch die Alpakas von Konsti und Ursula Imboden aus Täsch hat Tierärztin Natascha Biner schon erfolgreich homöopathisch gegen Durchfall behandelt.
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Tierärztin Natascha Biner besucht ihre Patienten, ob Kuh oder Hamster, zu Hause. Denn um Tiere homöopathisch zu behandeln, muss man mehr kennen als nur ihre Krankheit.

Schon als frischgebackene Tierärztin verbrachte Natascha Biner einen Sommer als Hirtin auf der Stafelalp oberhalb Zermatt und behandelte Kühe homöopathisch. Sie erinnert sich auch noch gut an eine eigene Kuh mit einem bösartigen Tumor auf dem Augenlid. Dagegen gab es kein Heilmittel mehr. Natascha Biner aber behandelte die Kuh trotzdem – mit fünf kleinen Globuli, aufgelöst in Wasser, das sie etwa drei Wochen lang täglich auf die Schleimhaut im Maul spritzte. Am Ende des Alpsommers kehrte die Kuh mit einem gesunden Auge von der Alp zurück. Heute, vier Jahre später, ist für sie klar: «Wenn die Schulmedizin nicht mehr weiter weiss, hat die Homöopathie vielleicht noch ein Mittel mehr.» Sogar bei Krankheiten, die mit Antibiotika behandelt werden mussten, kann die Homöopathie Alternativen bieten. «Aufgrund strengerer Auflagen beim Einsatz für Nutztiere haben heute viele Tierärzte einen Arzneimittelnotstand, aber bei der Homöopathie gibt es keine Resistenzen», betont Biner. Andrerseits ist Homöopathie auch kein Allheilmittel – auch nicht bei Haustieren. Es gebe Fälle, da man um eine Operation nicht herumkommt – wobei die Homöopathie bei der anschliessenden Genesung wieder helfen kann. Die Wirkung homöopathischer Medikamente ist für Biner denn auch keine Glaubensfrage, weil Tiere nicht an bestimmte Therapieformen glauben können.

Information an die Lebenskraft
Die Wirkstoffe, die sie verwendet, sind pflanzlich, tierisch oder mineralisch. Arnika etwa hilft bei stumpfen Verletzungen, Sepia (Tintenfisch) kann etwa bei Fruchtbarkeitsproblemen helfen, Silicea (Bergkristall) bei Fremdkörpern, Apis (Bienengift) bei Insektenstichen –sofern nicht ein Biene gestochen hat. Denn dann könnte Wespengift passender sein, weil eine der Regeln in der Homöopathie lautet: Ähnliches mit Ähnlichem behandeln – nicht mit gleichem. Homöopathische Wirkstoffe werden als Information an die Lebenskraft des Körpers verstanden, das selbst dann noch funktioniert, wenn der Wirkstoff durch zerreiben, verdünnen und immer wieder schütteln so stark verdünnt ist, dass vom Wirkstoff nicht ein Molekül mehr vorhanden ist. «Das funktioniert vermutlich, weil Wasser so etwas wie ein strukturelles Gedächtnis hat und die Information an die Lebenskraft des Organismus weitergeben kann», schätzt Biner.

Tierärztin ohne Praxis
Eine eigene Tierarztpraxis besitzt die Zermatterin aus familiären Gründen nicht. Doch um Tiere homöopathisch zu behandeln, sei es wichtig, nicht nur die Symptome zu kennen, sondern auch die Lebensumstände. Egal ob Kuh oder Hamster, Biner besucht ihre Patienten daher zu Hause, denn um homöopathisch zu behandeln, müssen sie und die Haustierbesitzer ihre Tiere gut beobachten und kennen – besonders ihre Eigenheiten. Nur bei Patienten, die sie bereits gut kennt oder bei Notfällen genügt manchmal eine telefonische Beratung, wonach ein Tierbesitzer auf ein Medikament aus der eigenen Hausapotheke zugreifen kann.

Christian Zufferey

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