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Hitzefalle Auto: Gefahr für Hunde
Jahr für Jahr sterben in parkierten Autos viele Hunde eines qualvollen Hitzetodes. Selbst wenige Minuten eingesperrt, können für die Vierbeiner ein paar zu viel sein.
«Man brachte schon einige Hunde mit einem Hitzschlag zu mir, für die ich nichts mehr tun konnte», sagt Tierärztin Romaine Werlen. Es ist eine tödliche Gefahr, die von vielen Leuten unterschätzt wird: Bereits bei milden 15 Grad Aussentemperatur erwärmt sich der Innenraum eines in der Sonne abgestellen Autos innert weniger Minuten auf 50 Grad und mehr auf. Auch Autos, die noch im Schatten standen, können nach einiger Zeit von der Sonne erfasst und so zur Todesfalle für Vierbeiner werden. Laut Werlen liegt die Körpertemperatur eines Hundes zwischen 38 und 39 Grad. Erhöht sich diese nur um 2 Grad, wird es für das Tier schon kritisch. Innert kürzester Zeit können die Hunde einen Hitzschlag erleiden. Finden Passanten einen leidenden Hund in einem überhitzten Auto, empfiehlt Werlen, unverzüglich die Polizei anzurufen und auch schon einen Tierarzt zu informieren.
Hunde können nicht schwitzen
Ein Problem ist, das Hunde nicht schwitzen können wie Menschen und deshalb die Hitze weniger gut vertragen. Sie hecheln und regulieren so über die Zunge die Temperatur. Im Prinzip funktioniert das Hecheln ähnlich wie das Schwitzen. Luft wird über eine feuchte Fläche geführt und es entsteht Verdunstungskälte. Je mehr ein Hund allerdings hechelt, desto mehr Wasser verliert er – pro Stunde bis zu einem Liter. Das ist enorm, wenn man bedenkt, dass ein mittelgrosser Hund nur etwa einen Viertel des Flüssigkeitsvorrates von einem Menschen hat. «Wenn ich meinen Hund im Auto lasse, gebe ich ihm immer ein Geschirr mit Wasser», sagt Sylvia Nanzer vom Oberwalliser Tierschutz. Laut Tierärztin Werlen ist es wichtig, dass ein in der Sonne parkiertes Auto gelüftet wird. Ein nur spaltbreit geöffnetes Fenster leistet aber keinerlei Abkühlung. Besser sind Haken im Kofferraum, damit dieser gesichert 30 Zentimeter offen steht. Eine andere Lösung sind spezielle Hundegitter, sodass der Kofferraum ganz geöffnet bleiben kann. «Am besten stellt man aber das Auto im kühlen Parkhaus ab», so Werlen und «im Zweifelsfall nehme ich den Hund mit.»
Frank O. Salzgeber
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