Politik | Frage bezüglich Schulmaterial an Staatsrat gestellt

Haben Kinder zu wenig Angst vor Wolf und Bär?

Muss das Lehrmaterial bezüglich Grossraubtieren angepasst werden?
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Muss das Lehrmaterial bezüglich Grossraubtieren angepasst werden?
Foto: Eva Blue/unsplash.com

Quelle: RZ 2

CVPO-Grossrat Guido Walker macht sich Sorgen, dass das aktuelle Schulmaterial nicht genügend auf die Gefahren durch Wolf und Bär eingeht. Er fordert, dass der Staatsrat entsprechende Anpassungen vornimmt.

«Wer hat Angst vorm bösen Wolf?» heisst ein beliebtes Pausenplatzspiel der Kinder. Für Guido Walker offenbar nicht genug junger Leute, denn der CVPO-Grossrat hat bei der Regierung eine schriftliche Frage bezüglich der Sensibilisierung von Kindern für die Gefahren, die von den Grossraubtieren in der Schweiz ausgehen, eingereicht.

Veraltetes Schulmaterial

«Die Schulungsunterlagen in der Primarstufe betreffend Grossraubtiere stammen aus einer Zeit, als es noch keine Bären, Wölfe und nur wenig Luchse gab», so Walker. «In der Zwischenzeit hat sich die Lage jedoch drastisch geändert und ins Gegenteil gekehrt.» Zudem stehe eine weitere Zunahme des Bestandes an Raubtieren bevor, und deren Ausbreitung mache auch an den Grenzen der Ortschaften nicht halt. «Zwar hat der Kanton auf seiner Webseite Handlungsanweisungen und Empfehlungen für den Fall einer Begegnung mit Grossraubtieren zur Verfügung gestellt», schreibt der CVPO-Grossrat in seiner Frage an den Staatsrat. «Die Informationen werden jedoch in der Schule nicht explizit oder kaum ausreichend behandelt.»

«Dramatische Folgen»

Grossraubtiere seien indes mit hochentwickelten Instinkten und Jagdverhalten ausgestattet und einem Kind in allen Belangen überlegen, so Guido Walker weiter. «Ein Angriff auf ein Kind wird dramatische Folgen haben, denn aus der Geschichte sind Hunderttausende Fälle bekannt, in denen Kinder von Wolf und Bär angegriffen, verschleppt, verletzt und bestialisch getötet wurden.» Heutzutage würden Kinder den Umgang und das adäquate Verhalten gegenüber Grossraubtieren kaum noch kennen, weshalb Handlungsbedarf bestehe.

Anpassung gefordert

Deshalb fordert Guido Walker vom Staatsrat eine Anpassung der Lehrmittel für die Primarschule, damit diese der heutigen Situation gerecht würden. Die Lehrmittel müssten den Kindern und Jugendlichen ein wirklichkeitsgetreues Bild der Gefahren, die von Grossraubtieren ausgehen würden, vermitteln, so der CVPO-Grossrat. «Sichtungen und Begegnungen mit Grossraubtieren können jederzeit stattfinden», schreibt Walker. «Deshalb ist es am Kanton, die Sicherheit der Bevölkerung, insbesondere der Kinder, jederzeit sicherzu-
stellen.» Daher wolle er vom Staatsrat wissen, was dieser zu tun gedenke, um die veralteten Lehrmittel an die aktuelle Situation anzupassen, so Walker abschliessend.

Martin Meul

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Kommentare

  • Martin Maurer, Eyholz - 339

    Typische Politiker-Idiotie, grosse Worte schwingen und dahinter steckt nur heisse Luft.
    Bär, Wolf und Luchs sind ja ach so Böse Wesen aus der Zeit von Gebrüder Grimm.

    Zuerst wird geschrieben, die Schulunterlagen seien aus der Zeit wo es keine Bären, Wölfe und wenige Luchse gab. Aber dann sagt er noch es aus der Geschichte sind Hunderttausende Fälle bekannt, in denen Kinder von Wolf und Bär angegriffen, verschleppt, verletzt und bestialisch getötet wurden.

    Herr Guido Walker, Erklären sie mir mal bitte wie dies gehen sollte? Wie können bestialische Tötung der Kinder von Bären und Wölfen passieren wenn dies früher gar nicht gab?
    Oder haben sie die Geschichten von dem alten Russland der Zaren-Zeit?

    Kennen sie sich überhaupt mit Tieren aus?
    Haben sie den schon mal davon gehört das z. B. der Wolf als Einzeltier den Menschen meidet?
    Und erst ein Rudel Wölfe halb verhungert gefährlich ist?
    Brauchen sie mit dieser Panikmache, Stimmen für ihre nächste Wahl?

    Falls sie es nicht wissen, wir leben hier in der Schweiz und haben das Jahr 2019.

    Versuchen sie bitte keine Panik in der Bevölkerung zu machen. Den das Volk ist nicht mehr so blöde wie vor 600 Jahren.

  • Wilma Zahn, Ilbesheim - 826

    Für diejenigen, die immer noch behaupten, dass Menschen, vor allem Kinder, nicht ins Beuteschema der Wölfe passen: "In den allermeisten Fällen sind Kinder natürlich über ganz Eurasien immer wieder Beute von Wölfen gewesen." Prof. Dr. Kurt Kotrschal
    Leiter und Gründer des Wolf Science Center.
    Zitiert nach: https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/mythos-wolfskind-mogli-und-die-wilden-kinder-100.html

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