Grunder klagt gegen Tierschutz
Susten Vor einem halben Jahr wurde Bea Grunder (57) ihre Hündin Shiva weggenommen. Jetzt klagt sie gegen den Oberwalliser Tierschutz.
Die Geschichte sorgt für Aufsehen: Am 13. Januar 2019 bekommt Bea Grunder in ihrer Wohnung in Susten ungebetenen Besuch. In der Tür stehen zwei Frauen vom Oberwalliser Tierschutz. «Nachdem zwei Meldungen gegen Frau Grunder eingegangen waren, wonach sie ihre Hündin nicht richtig halte, mussten wir nach dem Rechten sehen», rechtfertigt Tierschutzpräsident Martin Meul den Besuch. Dabei wird eine gewisse Verwahrlosung des Tieres festgestellt. «Der Hund war offensichtlich über einen längeren Zeitraum nicht mehr im Freien und musste sein Geschäft in der Wohnung verrichten», sagt Meul. Schliesslich wird auch noch die Polizei aufgeboten und Grunder nach eigenen Aussagen «dazu gedrängt, eine Verzichtserklärung für meinen Hund zu unterschreiben». Nach einigem Hin und Her wird der Hund vom Tierschutz mitgenommen und an einen neuen Tierhalter weitervermittelt.
«Vortäuschung falscher Tatsachen»
Jetzt wehrt sich Grunder gegen das ihrer Meinung nach unlautere Vorgehen und klagt gegen den Tierschutz. «Ich wurde unter Vortäuschung falscher Tatsachen hinters Licht geführt», ärgert sich Grunder. «Ich habe die Verzichtserklärung nur unter Vorbehalt unterschrieben. Ausserdem hat man mir versichert, dass ich meine Hündin in zwei, drei Tagen wieder abholen kann. An diese Abmachung hat man sich nicht gehalten.» Darum will sie jetzt vor Gericht das Sorgerecht für ihre Hündin erkämpfen. Tierschutzpräsident Martin Meul sieht der Klage gelassen entgegen. «Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Und zudem hat Frau Grunder die Verzichtserklärung freiwillig unterschrieben.» nbw
Walter Bellwald
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