Region | Ulrichen
Goms plant Millionenprojekt in Bunker
Das Nordische Zentrum in Ulrichen soll für mehrere Millionen ausgebaut werden. Das Konzept steht. Dieses sieht den Miteinbezug der verlassenen Armeebunker vor.
Das Goms und mittendrin das Nordische Zentrum in Ulrichen ist seit jeher Schauplatz von nationalen und internationalen Wettkämpfen im Bereich Biathlon oder aber Langlauf. So findet unter anderem jedes Jahr der bekannte internationale Gommerlauf statt. Für die Organisation dieser Veranstaltungen ist eine angemessene Infrastruktur notwendig. So wurde bereits vor über zehn Jahren das Stadiongebäude südlich des Dorfes, ennet des Rottens, gebaut. Dieses ist unter anderem mit Toiletten und Umkleidekabinen ausgerüstet und wird seither rege genutzt.
Umnutzung der Armeebunker
Für grosse Anlässe wie beispielsweise den Gommerlauf reicht das aber aus Platzgründen nicht aus. In unmittelbarer Nähe des Stadiongebäudes befinden sich zwei verlassene Armeebunker, welche nach wie vor im Besitz des VBS sind. Diese werden bei Bedarf jeweils von den Veranstaltern temporär gemietet. Wie nun zu vernehmen ist, plant die Obergoms Infrastruktur AG, welche vor zwei Jahren gegründet wurde, den Ausbau der nordischen Infrastruktur rund um das Stadiongebäude. Ein entsprechendes mehrseitiges Konzept steht. Dieses liegt der RZ vor. In diesem ist zu entnehmen, dass die Verantwortlichen die zwei Bunker vom VBS allenfalls im Baurecht übernehmen möchten. Wie aus gut informierten Kreisen zu hören ist, seien die entsprechenden Verhandlungen fortgeschritten. Das bestätigt das VBS auf Anfrage: «Im Rahmen der zivilen Nachnutzung finden zurzeit Gespräche statt.» In den zwei Gebäuden sollen dann laut Konzept Garderoben, Duschen oder auch eine beheizte Eventhalle entstehen. Zudem soll in einem der beiden ein neuer Werkhof für die Loipe Goms eingerichtet werden. Neben den Bunkern soll zudem eine Biathlonschiessanlage mit 30 Scheiben gebaut werden. Damit wäre die Durchführung von internationalen Biathlonwettkämpfen möglich und verschiedene Biathlonteams könnten Trainingslager abhalten. Weiter sieht das Konzept auch die Einbindung der bestehenden Armeeunterkünfte im «Rhonesand» in Richtung Nufenenpass vor. Auf dem Gelände dieser bestehenden Holzbarracken würde ein Kompetenzzentrum für Langlauf und Biathlon mit zeitgemässen Unterkunftsmöglichkeiten realisiert. Weiter sind zahlreiche Verbesserungen im Bereich des bestehenden Loipennetzes wie Verbreiterungen, neue Brücken oder aber Unterführungen vorgesehen. Auch sollen auf verschiedenen bestehenden Nebenstrassen zwischen Oberwald und Reckingen mehrere Rollskistrecken für den Sommer eingerichtet werden. Auch hier versprechen sich die Verantwortlichen laut Konzept eine Verbesserung der ganzjährigen Trainingsmöglichkeiten. All diese Massnahmen sollen in mehreren Schritten, sprich über mehrere Jahre hinweg realisiert werden.
Erstes Projekt bereits umgesetzt
Bestandteil des Konzepts ist auch der Bau einer Kunstschneeanlage. Damit wurde diesen Sommer begonnen. Die entsprechenden Bauarbeiten befinden sich zurzeit in der Endphase. Die RZ weiss: Es ist geplant, die Anlage ab Anfang November in Betrieb zu nehmen. Somit könnten pünktlich zum geplanten Saisonstart ab dem 20. November im Bereich des Stadiongebäudes zwischen 2,5 und 5 Kilometer Loipe mit Kunstschnee präpariert werden. Recherchen zeigen, dass die Anlage rund zwei Millionen Franken kostet und der Kanton sowie der Bund hätten sich an den Kosten beteiligt. Gleichzeitig wurden weitere Optimierungen am Loipennnetz vorgenommen.
Weitere Realisierung ab 2016
Weiter zeigen RZ-Recherchen: Für die Realisierung des gesamten Konzepts «Nordisches Zentrum» wird ein zweistelliger Millionenbetrag veranschlagt. Geplant ist, ab 2016 die ersten Schritte umzusetzen. Jedoch gilt es, vorerst die Finanzierung sicherzustellen. Entsprechende Gespräche seien im Gang. Ein weiterer Punkt: Was für einen Entscheid fällt das VBS bezüglich der Armeebunker? Hierbei war aus sicherer Quelle zu erfahren, dass dieser für den weiteren Verlauf der Planungen entscheidend sei, da die Gebäude im Konzept eine zentrale Rolle spielen würden.
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