Goms | Coop zieht sich zurück

Gommerlauf verliert einen der Hauptsponsoren

Treu: Marcel Bittel war bisher an jedem Gommerlauf als Helfer dabei.
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Treu: Marcel Bittel war bisher an jedem Gommerlauf als Helfer dabei.
Foto: RZ

Zwischen 200 und 300 Helfer sind engagiert.
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Zwischen 200 und 300 Helfer sind engagiert.
Foto: Obergoms Tourismus

Quelle: RZ 0

Goms Am Wochenende wird bereits der 48. Internationale Gommerlauf durchgeführt. Mit knapp 2000 Teilnehmern und fast 300 freiwilligen Helfern ist der Gommerlauf hinter dem Engadiner der zweitgrösste Langlaufanlass der Schweiz. Ein Wermutstropfen: Der langjährige Hauptsponsor Coop zieht sich zurück.

Der Start zum 48. Internationalen Gommerlauf erfolgt am Samstagmorgen beim Nordischen Zentrum in Ulrichen mit dem 21 Kilometer langen Gommerlauf im klassischen sowie im freien Stil. Am Sonntag folgt der doppelt so lange Gommer Skimarathon, der aufgrund seines Streckenprofils als viel strenger gilt als der Engadiner Skimarathon. Für Kinder und Jugendliche gibt es den Mini-Gommerlauf sowie den Leonteq Biathlon Cup. Wie in den vergangenen Jahren werden auch heuer um die 2000 Langläufer erwartet, die meisten davon aus dem Kanton Bern, gefolgt vom Wallis und von Zürich. Der jüngste Teilnehmer zählt fünf, der älteste über 80 Jahre.

Rückzug von Coop

Der nach dem Engadiner Skimarathon grösste Schweizer Langlauf­event bringt eine grosse touristische Wertschöpfung ins Goms. Allerdings sehen sich die Organisatoren in diesem Jahr mit einem einschneidenden Ereignis konfrontiert. Mit Coop hat sich einer der drei langjährigen Hauptsponsoren zurückgezogen. In diesem Jahr unterstützt der Detailhandelsriese den Gommerlauf noch als «Supporter». Im nächsten Jahr ist dann ganz Schluss. «Der Grund des Rückzugs ist ein Strategiewechsel im Sponsoring. Coop will sein Engagement künftig auf Familien- und Turnevents konzentrieren», erklärt Anja Beivi, Geschäftsführerin der Obergoms Tourismus AG und OK-Präsidentin des Gommerlaufs. Die Durchführung des Anlasses sei durch diesen Rückzug aber nie gefährdet gewesen, man habe aber Einsparungen vornehmen müssen, sagt Beivi. So sei etwa das Rahmenprogramm angepasst worden. Zudem sei die ganze Region zusammengestanden und habe sich noch stärker für den Gommerlauf engagiert, erzählt Beivi: «Unsere regionalen Partner haben einen gewaltigen Extra-Effort geleistet, um die durch Coop entstandene Lücke zu schliessen.» Für die Zukunft sei man natürlich auf der Suche nach einem oder zwei neuen Hauptsponsoren, betont Beivi.

48 Jahre lang Helfer

Ohne freiwillige Helfer für die Betreuung im Start-Ziel-Bereich, die Verpflegungsposten unterwegs, die Streckensicherung sowie den Betrieb der Festwirtschaft auf dem Start-Ziel-Gelände in Ulrichen gäbe es keinen Gommerlauf. Damit so ein Grossevent reibungslos über die Bühne gehen kann, braucht es zwischen 200 und 300 Helfer. Einer davon ist Marcel Bittel. Der 73-Jährige war an jedem der bisher 47 Gommerläufe als Helfer mit dabei. Die ersten drei Jahre ist er darüber hinaus noch selber mitgelaufen. «Für mich ist es selbstverständlich, dass ich solidarisch bin und mithelfe», sagt Bittel. «Ein Anlass wie der Gommerlauf ist auf ehrenamtliche Helfer angewiesen.» So wird er auch in diesem Jahr am Verpflegungsposten in den Bodmen bei Blitzingen die Läufer mit Getränken, Früchten und Energieriegeln versorgen.

An jedem Rennen dabei

Unter den fast 2000 Teilnehmern gibt es mit Martin Wirthner und Josef Arnold zwei, die bisher keinen einzigen Gommerlauf verpasst haben und am Wochenende bereits zum 48. Mal an den Start gehen werden. «Ich nehme es gemütlich, das Ergebnis steht nicht im Mittelpunkt», sagt Wirthner, der den klassischen Gommerlauf bestreitet. Als Vorbereitung hat der 69-Jährige zwischen 100 und 150 Kilometer Langlauf in den Beinen. «Solange ich gesund bleibe, will ich weitermachen und wenn möglich auch am 50. Gommerlauf noch mitlaufen», sagt Wirthner. Der 72-jährige Josef Arnold führte in Fiesch 20 Jahre lang eine Bäckerei. «Beim ersten Gommerlauf habe ich mir noch ein Paar Langlaufskier gemietet», erinnert er sich zurück. Der jetzt wieder in Simplon Dorf wohnende Arnold wird beim Skating an den Start gehen. Auch Arnold will weiterlaufen, solange es die Gesundheit erlaubt, und sagt: «Der älteste Teilnehmer, der bisher am Gommerlauf mitgemacht hat, war meines Wissens 86 Jahre alt.»

Frank O. Salzgeber

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