Schulwesen | Verhandlungen im Untergoms
Gommer wollen wieder eine gemeinsame Schule
Im Untergoms wird derzeit ein neuer Schulvertrag ausgehandelt. Fest steht jetzt schon: Man will wieder eine gemeinsame Schule.
Lax, Fiesch, Fieschertal, Ernen, Binn und Bellwald bilden seit längerer Zeit die gemeinsame «Schule Untergoms». Die rund 200 Schüler der Region werden an den einzelnen Standorten verteilt unterrichtet, was in jedem Dorf Schulbetrieb sicherstellt. Die Zusammenarbeit ist mittels Vertrag geregelt, welchen die Gemeinde Fiesch wegen aus ihrer Sicht «ungerechter Kostenverteilung» im letzten Jahr gekündigt hat (die RZ berichtete). Die Kündigung wird per Schuljahr 2019/2020 wirksam. Somit bleibt für das nächste Schuljahr noch alles beim Alten. Der Entscheid sorgte bei den Nachbargemeinden für reichlich Irritation.
Verhandlungen laufen
Nun aber scheint man sich wieder zu mögen. Denn: Die sechs Gemeinden feilschen derzeit um eine neue Vereinbarung. «Am Prinzip der gemeinsamen interkommunalen Schule Untergoms wird nicht gerüttelt», sagt Ernens Vizepräsident Francesco Walter. Bei den Vertragsverhandlungen gehe es um einen neuen Verteilschlüssel für die Schulkosten. Demnach werden gewisse Gemeinden mehr bezahlen müssen als bisher. «Ich bin aber zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden werden», sagt Walter. Die Gemeinde Bellwald wird sicher nicht mehr bezahlen müssen. «Für uns wird sich nichts ändern», sagt Gemeindepräsident Martin Bittel. Man sei um die schulische Zusammenarbeit mit Fiesch sehr froh. «Bellwald allein könnte das gar nicht stemmen.» Auch in Binn steht man laut Gemeindepräsidentin Jacqueline Imhof zur gemeinsamen Schule. In Lax hingegen hat man sich noch nicht detailliert mit dem Dossier befasst. Trotzdem kann davon ausgegangen werden, dass die «Schule Untergoms» über das nächste Schuljahr hinaus in der bekannten Form weiter existieren wird. Denn auch die Zentrumsgemeinde Fiesch mit der regionalen OS will sie. So zumindest lässt Gemeinderätin und Schulkommissionspräsidentin Nicole Wellig durchblicken. Mehr wollte sie aber nicht sagen. Derweil schreiten auch die Planungen für die Fiescher Schulhaussanierung voran. Dabei ist von Kosten von gut sechs Millionen Franken die Rede. «Daran werden sich die Nachbargemeinden in irgendeiner Form sicher auch beteiligen müssen», so Francesco Walter.
Peter Abgottspon
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