Lötschental | Wegen hohen Temperaturen
Gletschertor schmilzt weg
Die Eisdecke oberhalb des Gletschertores im Lötschental schmilzt kontinuierlich. Fällt das Tor noch heuer zusammen?
Der Sommer 2017 ist heiss. So heiss, dass in den vergangenen 100 Jahren im Durchschnitt bloss im Hitzesommer 2003 höhere Temperaturen gemessen wurden. Die hohen Temperaturen beschleunigen die Gletscherschmelze. Bedeuten sie das Ende des Gletschertores im Lötschental? Der Ort, an dem die Lonza aus dem Langgletscher entspringt, schmilzt und droht einzustürzen. David Volken, Klima- und Gletscherexperte, sagt: «Sollten der August und der September so heiss werden wie der Juni und der Juli, ist es möglich, dass das Gletschertor heuer einstürzt.» Volken machte sich im vergangenen Herbst selber ein Bild vom Langgletscher und dem daneben liegenden Anengletscher. Vor einem Gang ins Gletschertor warnt er: «Die Einsturzgefahr ist zurzeit zu gross, um es von innen anzusehen», sagt er und erinnert an den tödlichen Unfall eines Holländers im Sommer 2009 im Gletschertor.
Grosses Touristen-Interesse
Während ein Gang zum Gletschertor früher eine willkommene Wanderung bei einheimischen Schulklassen war, bietet Lötschental Tourismus heute unterschiedliche Gletscher- und Wanderrouten an, bei denen die Besucher halt am Gletschertor machen. In der Sendung SRF bi de Lüt – Wunderland «Urchiges Lötschental», die im Mai ausgestrahlt wurde, wies ein einheimischer Bergführer darauf hin, dass das Gletschertor heuer wegschmelzen könnte. Seither wenden sich täglich Touristen an Lötschental Tourismus mit der Anfrage, ob das Gletschertor noch stehe.
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Kommentare
Simon Oberli, Rüegsauschachen und Binn - ↑23↓3
Ein Fotovergleich auf der Website GletscherVergleiche.ch zeigt, wie stark sich der Langgletscher seit 2006 zurückgezogen hat. Direkt-Link: http://www.gletschervergleiche.ch/default.aspx?GlacierId=68.
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